VON FAZ BIS TAZ
Corona-Querfront in den Medien
Vielen Medien-Konsumenten fällt es auf: Zum Thema Corona gibt es öffentlich fast nur eine Meinung. Den vielen Medien will das nicht auffallen. Klar: Selbstkritik ist schwer. Vor Corona konnte man sich noch auf gewisse politische Unterschiede bei der Erklärung der Welt verlassen: Die konservative Publizistik mochte Merkel, die linke mochte sie eher nicht. Diese relative Vielfalt, die aus den Unterschieden, dem Vergleich, eine gewisse Überprüfbarkeit der Nachrichten und Meinungen ermöglichte, ist vorbei. Mit der Planierung der Unterschiede geht auch ein Verfall journalistischer Qualität einher: Geschludert wird in Sprache und Recherche. Was zu beweisen ist. Am Beispiel der FAZ und der TAZ, einst Vertreter einer politischen Bandbreite im Journalismus, werden an jüngsten Artikeln über die Opposition gegen das Corona-Regime die Planierung und der Verfall exemplarisch deutlich.
Solange keine Rüstungsinteressen berührt waren, schien die FAZ ein ziemlich seriöses Blatt zu sein. Offene Manipulation galt als unfein, man löste die politische Färbung lieber durch Themenwahl und Verschweigen. Jetzt aber, wo es scheinbar gilt, den Staat vor demokratischer Empörung zu retten, jetzt wird das Florett lieber durch den Holzhammer ersetzt. Er „war einmal ein angesehener Professor“ wird über Sucharit Bhakdi in der aktuellen FAZ am Sonntag getextet. Das auflagenstarke Aufklärungsbuch von ihm und Professor Karina Reiss geschrieben, ist das wesentliche Werk der demokratischen Opposition. Da kann die ehemals feinsinnige FAZ sich kaum wissenschaftlich auseinandersetzen, sie wird lieber persönlich: Die Universitäten Mainz und Kiel hätten sich von dem Buch distanziert, schreibt das Blatt. Dieser, in der jüngeren Wissenschaftsgeschichte einmalige Vorgang, macht die FAZ nicht stutzig. Stattdessen schiebt der Autor noch hinterher, dass die schleswigholsteinische Bildungsministerin das Buch als „wissenschaftlich nicht haltbar“ gebrandmarkt habe. Die Frau ist Fachanwältin für Handels- und Gesellschaftsrecht, ihre Ahnung ist zumindest im Medizin-Sektor begrenzt. Auch das kümmert die Zeitung nicht.
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