Abendruh‘
macht mich taub.
Auf das Du
und den Schuh
legt sich Staub.
Kopf, bist rot,
wie der Mohn.
Trock‘nes Brot
und der Tod
sind der Lohn.
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Ich würde "auf einen Schuh" bevorzugen, das ist in diesem stlistischen Kontext angemessener, stimmiger. Die Wortwahl gefällt mir. Ich glaube, das kannst Du: verquere, besondere Worte finden.
ABER ich möchte der Resignation entgegendonnern: Aus trockenem Brot kann man furchtbar süße ARME RITTER machen!
LG, Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Abendruh‘
macht mich taub.
Auf das Du,
wie auf‘n Schuh,
legt sich Staub.
Welt, bist rot,
wie der Mohn.
Trock‘nes Brot
und der Tod
sind der Lohn.
Hallo!
Mir geht sehr viel durch den Kopf. Was habe ich mir bei diesem Gedicht gedacht? Ich muss es mir selbst erklären, da ich nach dem Schreiben bereits wieder an so viele andere Dinge nachgedacht habe, dass ich verwirrt bin.
Ich habe mir gedacht, dass ich oft das Gefühl habe taub zu sein, nach dem es lange still war. Man muss sich wieder umgewöhnen, wenn wieder geschwatzt und gelärmt wird. Die Stille ist wie ein Frieden. Auf das Du legt sich Staub, als würde der Mensch der Vergangenheit angehören und obwohl die Welt rot und schön ist, wie eine Blume, gibt es den Menschen und das Brot und den Tod.
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Hallo Dilemmaemma,
mir gefallen deine Zeilen und sie regen zum Nachdenken an.
Für mich klingt es nach totaler Erschöpfung und Resignation.
Zitat von Dilemmaemma im Beitrag #3
Auf das Du,
wie auf‘n Schuh,
Schreiben macht schön.
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