Wenn in einer Winternacht
der Mond in deine Tasche gleitet,
wenn ein Bär den Schnee in Socken
an die Spinnweben einer Spieluhr heftet,
wenn sich ein Sternenkloß
an dem Erzählten verschluckt,
gar würgt an dem,
was seine Träume hinterließen,
wenn sich Farbe und Spiel
dem Dunkel verweigern,
das Klirren der Gedanken
sich vor dem Wirren verneigt,
nicht schweigt,
weil Eisblumen es stumm betrachten,

dann ist es Zeit,
sich den Himmel zu pflücken,
voller Verzücken,
Einäugige in der Savanne zu grüßen,
ihnen zu Füßen ein Gebet darzubringen,
zu singen,
als würde das Geheul einer Nebelmaschine
erklingen in reinstem Sopran und dann,
dann zärtlich dem gestrandeten Monde
tief unten in der Tasche der Jacke zurufen:

wohlan!

Traumhaft schöne Zeilen, liebes Frollein, die ich eben in absoluter Stille und mit geöffnetem Mund belauscht habe. So zu schreiben ist eine ganz besondere Gabe, die dir gegeben ist! Wohlan!

Gern gelesen und bestaunt!

Leo

Herrlich überbordend vor Sprachwitz und verqueren Bildern. Und doch scheint alles stimmig zu sein. Und mündet dann noch in dem schön inhaltsleeren: WOHLAN!

Highlights für mich:

Zitat von Frollein a. im Beitrag #1

---

Wenn in einer Winternacht
der Mond in deine Tasche gleitet,

---

Zitat von Frollein a. im Beitrag #1

---

als würde das Geheul einer Nebelmaschine
erklingen in reinstem Sopran

---

Liebe Leo, lieber Jörn,

vielen Dank, dass ihr meinen surrealen Bildern gefolgt seid. Ich hatte sehr viel Spaß beim Schreiben und fürchte, dass weitere Gedichte in dem Stil folgen werden.

Liebe Grüße

anna a.

Zitat von Frollein a. im Beitrag #4

---

und fürchte, dass weitere Gedichte in dem Stil folgen werden.

---

Ja, davon bitte mehr, liebes Frollein.

Leo