Pierre Jarawan: Frau im Mond
"Frau im Mond" von Pierre Jarawan ist ein komplexer Roman, der politische Themen, familiäre Prägungen und die Bedeutung von Identität spannend miteinander verwebt.
von Katja Weise
Die "Frau im Mond" begleitet Maroun el Shami, seit er den Film von Fritz Lang als Zehnjähriger 1931 in einem Kino in Montréal gesehen hat. Kurz nach dem Tod seiner Mutter, die mit ihm aus dem Libanon nach Kanada emigriert war. Der noch unter Schock stehende Junge nimmt für sich die Erkenntnis mit, ...
...dass jede noch so abwegige Idee Tatsache werden konnte, wenn man nur ausreichend an sie glaubte.
Später wird er Physik an der renommierten McGill University studieren. In seinem Jahrgang ist er der einzige mit libanesischen Wurzeln. Anfang der 60er-Jahre kehrt er in den Libanon zurück und gründet dort mit Studenten die Lebanese Rocket Society. Die hat es tatsächlich gegeben: Damals herrschte Aufbruchstimmung, und man war stolz auf dieses erste Weltraumprogramm auf arabischem Boden.
Nach dessen Ende zieht es Maroun mit Frau und Tochter allerdings nach Kanada zurück. Hier werden seine Enkelinnen, die Zwillinge Lina und Lilith, geboren. Auch mit ihnen wird er eine selbstgebastelte Rakete in den Himmel schießen. Lilith erinnert sich viele Jahre später:
Der Nachmittag, an dem Großvater mit uns zum Platz auf der Anhöhe am Waldrand fuhr, um die Cedar 9 zu starten, zählt zweifellos zu unseren magischsten Erinnerungen. Ich weiß noch genau, wie unsere Rakete über den nebelverhangenen Boden aufstieg und wie mich in der Stille zwischen Start und Landung das Gefühl überkam, etwas berühre unseren Großvater in seinem Innersten.
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https://www.ndr.de/kultur/buch/tipps/Rei...jarawan124.html
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