Bezeichnend: Niemand wusste, dass China auf dem Mond landete
Die Unwissenheit ist ein Beleg, wie einseitig grosse Medien über China informieren. Es wird fast nur über Negatives berichtet.
Die USA haben China vor rund zwanzig Jahren zum «Feind Nummer eins» erklärt. Seither organisieren das Pentagon und von ihm unterstützte Think-Tanks einen Informationskrieg gegen China. Europäische Medien machen auf der Seite der USA kräftig mit.
Zu Recht wird immer wieder darüber informiert, dass das chinesische Parteiregime zunehmend autoritär regiert, die Uiguren unmenschlich behandelt und politisch Andersdenkende immer stärker unterdrückt.
Doch im viertgrössten Land der Erde, in dem zwanzig Prozent der Erdbewohner oder mehr als 1,4 Milliarden Menschen wohnen, ist nicht alles schwarz oder weiss. Über positive Entwicklungen wird jedoch spärlich informiert. Bald sind wir so weit, dass Verbreiter von guten Nachrichten aus China als «China-Versteher» oder «Xi Jinping-Versteher» zum Schweigen gebracht werden.
Ins Schwarz-weiss-Bild passt beispielsweise, dass China immer wieder als weltweit grösster CO2-Verschmutzer dargestellt wird, indem man die gesamten CO2-Emissionen Chinas mit Ländern wie Italien oder Frankreich vergleicht, anstatt den Ausstoss pro Kopf zu vergleichen.
Oder dass man von unglaublichen 30 Millionen Chinesen berichtet, die wieder einmal in einen Corona-Lockdown geschickt werden, ohne zu erwähnen, dass es 30 Millionen von 1,4 Milliarden Einwohnern sind. Mehr als die Hälfte der Chinesinnen und Chinesen kamen seit Ausbruch der Epidemie noch nie mit einem Lockdown in Berührung.
Oder dass Medien kaum zur Kenntnis nehmen, wenn China mit gewaltigen Aufforstungen riesige Wüstengebiete in bewaldete und fruchtbare Gegenden verwandelt.
Oder dass unsere grossen Medien über technisch-wissenschaftliche Erfolge Chinas wie beispielsweise die unbemannte Landung auf dem Mond im Jahr 2020 höchstens mit kurzen Meldungen informierten. Ganz anders Anfang September 2022: Die Medien warteten nicht, bis die Nasa-Rakete den Mond erreichte, sondern berichteten bereits ausführlich und an prominenter Stelle über den zweimal verschobenen Start.
Es konnte deshalb nicht wirklich überraschen, dass in der RTL-Sendung «Wer wird Millionär» vom 5. September weder Günter Jauch (nach eigenen Angaben) noch die Kandidatin und auch kein Einziger der vielen Zuschauenden im Studio die 32’000-Euro-Frage richtig beantworten konnte:
«Flaggen welcher Länder wurden bisher auf dem Mond gehisst?»
Als die Kandidatin den Zuschauer-Joker nahm, stand zuerst niemand auf. Erst mit einiger Verzögerung meldete sich ein Mann tippte auf «nur USA».
Offensichtlich konnte sich niemand in der Sendung «Wer wird Millionär» an eine der meist kurzen Meldungen im Jahr 2020 über Chinas erste unbemannte Mondlandung erinnern.
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https://www.infosperber.ch/medien/medien...m-mond-landete/
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