Aus der Kinderzeit
In alten Briefen saß ich heut vergraben,
Als einer plötzlich in die Hand mir fiel,
Auf dem die Jahresziffer mich erschreckte,
So lange war es her, so lange schon.
Die Schrift stand groß und klein und glatt und kraus
Und reichlich untermischt mit Tintenflecken:
„Mein lieber Fritz, die Bäume sind nun kahl,
Wir spielen nicht mehr Räuber und Soldat,
Türk hat das rechte Vorderbein gebrochen,
Und Tante Hannchen hat noch immer Zahnweh,
Papa ist auf die Hühnerjagd gegangen.
Ich weiß nichts mehr. Mir geht es gut.
Schreib bald und bleibe recht gesund.
Dein Freund und Vetter Siegesmund.“
„Die Bäume sind nun kahl,“ das herbe Wort
Ließ mich die Briefe still zusammenlegen,
Gab Hut und Handschuh mir und Rock und Stock
Und drängte mich hinaus in meine Heide.
Detlev von Liliencron
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Oh, das ist schön, da steigt man direkt in die Geschichte ein.;-)
Danke, Lotte!
Schreiben macht schön.
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