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Die Katze, noch schlaftrunken

#1 von Sirius , 14.05.2021 17:12

Die Katze, noch schlaftrunken

Die kleinen und die letzten Dinge: Ein Band versammelt die Gedichte der portugiesischen Lyrikerin Ana Luísa Amaral. Sie stecken voller unruhiger Lebendigkeit.

Im Frühjahr 2020 sollte Portugal als Gastland der Buchmesse in Leipzig sein. Daraus wurde nichts, ebenso wenig wie in diesem Frühjahr. Der Auftritt wurde auf 2022 verschoben. Im Kielwasser eines Buchmesse-Länderschwerpunkts steigt die Zahl der übersetzten Titel, besteht nun die Chance, neue portugiesische Literatur zu entdecken. Um eine echte Entdeckung handelt es sich bei Was ist ein Name von Ana Luísa Amaral. Der Band versammelt in der Übersetzung von Michael Kegler und Piero Salabè ausgewählte Gedichte der 1956 geborenen Lyrikerin und Literaturwissenschaftlerin, die heute zu den bekanntesten Dichterinnen ihres Landes zählt und 1990 den ersten von bislang sieben Lyrikbänden veröffentlicht hat.

Amaral greift in ihren Gedichten unterschiedliche literarische Traditionen auf. Neben der portugiesischen von Luís de Camões bis Fernando Pessoa spielen für sie drei Namen der Weltliteratur eine herausgehobene Rolle, wie man aus einer im Internet verfügbaren in der Washingtoner Library of Congress aufgezeichneten Lesung aus dem April 2019 erfährt. Da erzählt Amaral, wie sie sich als junge Frau von einer Arbeit über das innere Exil bei Elisabeth Jennings, Sylvia Plath und Anne Sexton zusehends deprimierter fühlte. Sie berichtete ihrer Dozentin bei einem Treffen davon. Die gab ihr die Gesammelten Gedichte von Emily Dickinson. Auf dem Rückweg im Zug blätterte Amaral ratlos darin, setzte sich zu Hause wieder an ihre Studie. Als sie nachts den Band noch einmal aufschlug, stieß sie auf I have never seen "Volcanoes" – und hatte den Schlüssel Dickinsons Werk gefunden. Über das schrieb sie dann ihre Doktorarbeit. Die "implosive Exzessivität" begeistere sie noch heute genauso wie das unerschöpfliche Werk William Shakespeares und das des Dichter-Sehers William Blake.

Weiterlesen:

https://www.zeit.de/kultur/literatur/202...tugal-rezension


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