Folgen der Corona-Pandemie-Kinderärzte warnen vor Triage in Psychiatrie
In der Corona-Pandemie sind Kinder und Jugendliche hinten runter gefallen, sagen Ärzte. Man müsse mit "verheerenden Langzeitfolgen" rechnen. Die Psychiatrien seien voll.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hat die politische Vernachlässigung von Kindern und Jugendlichen während der Corona-Pandemie scharf kritisiert. "Kinder und Jugendliche wurden in der Pandemie von Anfang an massiv vernachlässigt", sagte BVKJ-Sprecher Jakob Maske der "Rheinischen Post". In der ersten Phase seien die pauschalen Einschränkungen wie Schul- und Kitaschließungen noch nachvollziehbar gewesen. "Aber inzwischen haben wir gelernt, dass Kinder die Infektion deutlich weniger weitertragen und selbst deutlich seltener erkranken als Erwachsene."
Es gibt psychiatrische Erkrankungen in einem Ausmaß, wie wir es noch nie erlebt haben. Die Kinder- und Jugendpsychiatrien sind voll, dort findet eine Triage statt. Wer nicht suizidgefährdet ist und 'nur' eine Depression hat, wird gar nicht mehr aufgenommen.
BVKJ-Sprecher Jakob Maske
Auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) forderte von Bund und Ländern mehr Anstrengungen zugunsten der Schüler. "Die Lage der jungen Generation steht aus meiner Sicht gegenwärtig immer noch viel zu wenig im Mittelpunkt der Diskussion", sagte sie der "Bild". Das werde den Sorgen, die "wir uns machen sollten, nicht gerecht". Der Ausfall an Präsenzunterricht habe zu erheblichen Lernrückständen geführt.
Der Deutsche Lehrerverband hält insgesamt eine Rückkehr zum vollständigen Präsenzunterricht ab einer Inzidenz von 50 für empfehlenswert. "Wir haben ja bereits jetzt nur noch wenige Landkreise oberhalb der 165er Inzidenz, die für reinen Distanzunterricht ausschlaggebend ist", sagte ihr Präsident Heinz-Peter Meidinger der Zeitung.
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https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/...triage-100.html
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