Margit Schreiner: Die Eskimorolle
Um ein Boot vor dem Kentern zu bewahren, bedarf es der Eskimorolle. Man läßt sich mit Boot zur Seite kippen, dreht sich unter Wasser, um dann mit Schwung im Boot wieder aufzutauchen. Margit Schreiners Roman in Erzählungen beschreibt diese Eskimorolle. Treffsicher und gewohnt unmanieriert erzählt sie von Lebenslügen, ausgelassenen Beichten, von Überlebensmut und Überlebensangst.
Am Anfang steht die traumatisierte Elterngeneration und ihr dogmatisches Schweigen. Die Mutter, die das erste Kind während der Geburt verliert, der alternde, in Erinnerungen an den Böhmerwald schwelgende Vater, der schwermütige Onkel Hans, die knacksende, im russischen Feldlazarett aufgenommene zerbrechliche Platte mit der hellen Jungenstimme des kurz darauf gefallenen Onkel Hugo: Nächstes Weihnachten bin ich bestimmt bei meinen Lieben. »Ich wünsche uns allen einen guten Frieden.«
Wenn man groß schreibt, was man anfassen kann, müsse man »Himmel«, sagt die Erzählerin, doch eigentlich klein schreiben.
Und doch scheint Licht durch die Wasseroberfläche: im ersten Kuß, im Bohemeleben im Humboldtkeller, an der Hand des amerikanischen Mönches zur Klosterführung, im Fühlen des neu entstehenden Lebens.
Rezensionen
»Über Margit Schreiners Sätzen liegt, wie Bitterschokolade, ein Hauch von zartem Zynismus.«
Ulrich Weinzierl, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Es war ein Glücksfall von Margit Schreiner bei Schöffling eine neue Heimat zu finden. (...) Ihre Leichtigkeit lässt fast übersehen, wie durchkomponiert ihre Texte sind.«
Evelyne Polt-Heinzl, Die Presse
»Schreiner schreibt erfolgreich die eigene Biographie, liefert aber zwischendurch Fremdbeobachtungen und Skizzen. All das ist stimmig, humorvoll und mit leichter Hand in kleine Vignetten gefasst.«
Robert Schediwy, Bücherschau
https://www.schoeffling.de/buecher/margi...die-eskimorolle
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