Pharma-Industrie: Wie groß ist der Einfluss auf Ärzte-Fortbildungen?
Hunderttausende Ärzt:innen müssen sich regelmäßig auf Seminaren fortbilden, der Markt ist umkämpft. Die Esanum Academie steht unter Verdacht, durch Pharma-Sponsoring die Ärzte zu beeinflussen. Das zeigen Recherchen von Ippen Investigativ.
Wäre Mark Klein kein Arzt, er könnte ein Arzt-Darsteller sein. Weißes Haar, graue Brille, faltenfreier Anzug. Viel vertrauenswürdiger kann ein Mensch nicht aussehen. Doch der Eindruck verflüchtigt sich, wenn Klein spricht.
Klein ist Facharzt, seit mehr als zehn Jahren berät er Menschen in seiner diabetologischen Schwerpunktpraxis. Anfang November 2020 spricht er auf dem „Hausarzt-Tag“ in Berlin über Therapie bei Typ-2-Diabetes. Es ist eine Fortbildung, die Ärzt:innen auf den neuesten Stand bringen soll, zum Wohle ihrer Patient:innen.
Soweit die Theorie. In der Praxis ist fraglich, wessen Interessen Klein wirklich im Sinn hat – die der Patient:innen oder den Umsatz von Pharmafirmen? Denn die Unternehmen bezahlen nicht nur die Veranstaltung, sondern manche davon auch Klein. (Aus presserechtlichen Gründen und aus Rücksicht auf die Sozialsphäre nutzen wir in diesem Text Pseudonyme für die drei Beispiel-Referenten des Hausarzt-Tages.)
Der Arzt stellt in seinem Vortrag Medikamente von zwei Pharmafirmen vor, die sowohl ihn gefördert haben als auch die Veranstaltung sponsern. Für die Zuhörer:innen ist dieser Interessenkonflikt nur schwer nachzuvollziehen: Klein begründet seine Wahl mit Studien und seiner persönlichen Erfahrung, nicht mit dem Geld, das er von den Firmen erhält.
Weiterlesen:
https://www.buzzfeed.de/recherchen/pharm..._eid=7a83bdcc66
Reset the World!
Beiträge: | 27.291 |
Registriert am: | 02.11.2015 |
Ein eigenes Forum erstellen |