Vonovia zahlt keinen Cent Grunderwerbsteuer
Berlin geht bei Deal der Immobilien-Riesen leer aus
Rund 110.000 Wohnungen gehören der Deutsche Wohnen in Berlin. Durch einen Trick kann sie diese an die Vonovia verkaufen, ohne dass Grunderwerbsteuern fließen.
ROBERT KIESEL
Kritiker der Übernahme des Immobilienkonzerns Deutsche Wohnen durch die Aktiengesellschaft Vonovia hatten es befürchtet, nun ist es Gewissheit: Anders als Privatpersonen zahlt die Vonovia für den Erwerb von rund 90.000 Wohnungen nicht einen Cent Grunderwerbsteuer an das Land Berlin.
Schätzungen zufolge wäre bei Veranlagung des in Berlin geltenden Steuersatzes von sechs Prozent eine Summe von rund einer Milliarde Euro fällig geworden. Geld, das der klamme Berliner Landeshaushalt gut hätte gebrauchen können. Zumal für den Kauf von 20.000 Wohnungen, die das Land selbst von der Deutsche Wohnen übernehmen wird, Ausgaben in Milliardenhöhe fällig werden.
Publik geworden war der Fall durch die pflichtgemäß veröffentlichte gemeinsame Stellungnahme von Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Wohnen sowie des Übernahmeangebots der Vonovia. In beiden Papieren wird erklärt, dass die Beteiligungshöhe von 90 Prozent an der Deutsche Wohnen nicht überschritten werden wird.
Ferner sollte der Vollzug des Angebots keine Grunderwerbssteuer [...]auslösen“, heißt es im Papier der Deutsche Wohnen. Die Vonovia schreibt: „Zu einer Vereinigung von 90 Prozent oder mehr der Anteile kann es allerdings nicht kommen.“ Möglich wird das durch eine sogenannte „Drittbankvereinbarung“. In dieser verpflichtet sich die französische Bank „Société Générale“ zur Übernahme von „Überschussaktien“. Als Konsequenz entfällt die Grundsteuerpflicht.
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https://www.tagesspiegel.de/berlin/vonov...ab-global-de-DE
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