Zwei Zimmer, Küche, Heizfalle: Beim Abzocken machen Vonovia und Co. jetzt auf prima Klima
Immer mehr Mieter in Deutschland werden mit horrenden Nebenkostennachzahlungen traktiert, selbst bei rückläufigem Verbrauch und nach Einbau modernster Technik. Tatsächlich kommt sie genau diese Erneuerung teuer zu stehen. Schuld sind Contracting-Deals ihrer Hauseigentümer mit Energiedienstleistern, die nur eins im Sinne haben: Profitmaximierung. Und so heizt oder friert man heute nicht mehr nur für sich selbst, sondern für BlackRock und andere Halsabschneider. So bleibt man wenigstens im Hitzesommer frei von warmen Gedanken. Ralf Wurzbacher.
Für Mieter der LEG Immobilien SE muss sich die sogenannte Wärmewende anfühlen wie ein Raubüberfall. Medienberichten zufolge haben nicht wenige von ihnen neuerdings mithin dreimal so viel wie bisher für eine beheizte Bude zu bezahlen. Der nach Vonovia zweitgrößte Vermieter in Deutschland will nach und nach seine bundesweit rund 170.000 Wohneinheiten modernisieren und vorhandene Gasetagenheizungen und Nachtspeicheröfen durch Luft-Luft-Wärmepumpen (LLWP) ersetzen. Das alles geschehe ganz im Sinne der nationalen und europäischen Klimaschutzvorgaben, heißt es seitens des Konzerns mit Sitz in Düsseldorf.
Den Bewohnern von schätzungsweise 20.000 LEG-Objekten wurden im Vorfeld nichts als Vorteile versprochen. Sie würden kein CO₂ mehr ausstoßen, der Schornsteinfeger habe sich erledigt, dazu sei die Technik deutlich effizienter und im Sommer könne sie gar zum Kühlen genutzt werden. Und das Allerbeste: Die Sache werde für sie nicht teuer, mithin sogar günstiger. Nun ja. Das ARD-Magazin „Panorama“ hat eine Rechnung aufgemacht. So verlangt die LEG für eine 85-Quadratmeter-Wohnung in Münster einen monatlichen Grundpreis von 140 Euro, also 1.680 Euro im Jahr. Zuzüglich der faktischen Heizkosten – der Arbeitspreis – ergeben sich Gesamtkosten von 2.486 Euro. Im zurückliegenden Jahr drückte die fragliche Mieterin nicht einmal die Hälfte davon ab, nämlich 1.140 Euro.
Der Deutsche Mieterbund (DMB) in Nordrhein-Westfalen (NRW) hat sich anhand von Betriebskostenabrechnungen anderer Mieter derselben Wohnanlage ein Bild gemacht. Demnach sind die Forderungen in einer Bandbreite von mindestens 40 Prozent bis hin zum Dreifachen gestiegen. Die Differenzen erklären sich damit, dass sich die Betroffenen ihren Gasanbieter bis dato selbst ausgesucht und mit ihrer Wahl entweder mehr oder weniger profitiert hatten. Nun sind sie alle an einen „Versorger“ gebunden beziehungsweise diesem regelrecht ausgeliefert – 15 Jahre lang.
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