So sehr gesehnt

So sehr gesehnt hab ich mich nie vorher
und noch nie wieder so gesehnt – bis heut;
es waren viele, lange, schwere Tage.
Und heut, am Ende, steh ich da und sage:
Ich kann´s nicht ändern, und es tut mir leid,
ich liebe dich nicht mehr.

Auf diesen Frühling hab ich mich gefreut
so hoffnungsvoll und tief und immerzu;
jetzt werde ich ihm einem andern zeigen.
Jetzt hat mein Herz nur fremdes, kaltes Schweigen,
und wenn es redet, sagt es nicht mehr du.
Und hab mich so gesehnt. Es tut mir leid.

Micaela Lübke

Das ist ein wunderschönes Gedicht, lieber Sirius, was du hier ausgesucht hast.
Trifft voll meinen Nerv. Eine interessante Form hat es auch noch.
Danke für die Inspiration, ich bin zur Zeit etwas einfallslos...

Danke, lieber Jonny. Das mit der "Einfallslosigkeit" kenne ich auch und dann noch mit den fehlenden Umsetzungsmöglichkeiten. An manchen Tagen klappt halt gar nichts.
Da kann man nur warten, bis es wieder "läuft".

Sirius