Der alte, graue Bettler
hängt an Fenstern, Rahmen,
sein Auge scheint gebrochen:
An was sich wärmen?
An was sich träumen?
fragt die Stille
sehr gedehnt.
Einsamkeit kommt
mit fahlem Hintern
ans Bett gekrochen:
Sag,
wie lang hast du
nicht mehr gesehnt?
(weegee)
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Ein wunderschönes und melancholisches Gedicht, weegee.
Wir in unserer Selbstzufriedenheit geben uns meist unserer Abschätzigkeit gegenüber Obdachlosen
hin, die in kalten Zeiten besonders zu leiden haben. Aber ich lese keine Hoffnungslosigkeit, nur einen kleine Schubs, die Anderen nicht zu vergessen.
Und auch unsere Sehnsucht nicht.
Ganz hevorragend!
Sirius
Reset the World!
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Wer bettelt denn hier? DerJanuar um unsere Aufmerksamkeit? Der Bettler um ein warmes Plätzchen? Oder beide?
Egal — deine Zeilen sind fast zu schön für diesen grauen Monat, Jörn.
Liebe Lottegrüße
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Es kann tatsächlich beides sein... Bettler und Januar. Beide sind kalt, nass, einsam, grau, ohne Heimat und sind sich selbst zuwider.
Hab vielen Dank, liebe Lotte!
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Wenn ein Mensch sich nach nichts mehr sehnt, dann ist er nicht nur einsam, sondern auch sehr arm dran. Sich nach etwas sehnen heißt leben, hoffen, träumen...
Deine Zeilen stimmen mich sehr nachdenklich, Jörn. Ich sehne mich nach schmerzfreien Tagen und doch möchte ich den Januar nie missen.
Liebe Leogrüße
Schreiben macht schön.
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