Corona-Infizierte sollen Kontaktpersonen selbst informieren
Der Landkreis Vorpommern-Greifswald hat darauf hingewiesen, dass das Gesundheitsamt nicht mehr für die Information aller Kontaktpersonen zuständig ist.
Nach Empfehlung des Berliner Robert Koch-Instituts sollen Gesundheitsämter sich angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen auf stark gefährdete Menschengruppen und das Ausbruchsgeschehen in Gemeinschaftseinrichtungen konzentrieren. Das erklärte ein Sprecher des Landkreises Vorpommern-Greifswald am Mittwoch. „Die Anzahl der Menschen, die sich nachweislich mit Covid-19 angesteckt haben, steigt derzeit so stark an, dass im Landkreis Vorpommern-Greifswald längst nicht alle Betroffenen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kontaktnachverfolgung sofort angerufen und abgefragt werden können. Eine fachliche Erörterung, ob ein vereinfachtes Abfrageverfahren zum Einsatz kommen kann, läuft derzeit noch,“ so Froitzheim.
Man setze bei den Bürgern auf mehr Eigenverantwortung. Daraus folge, dass Infizierte nach ihren positiven Tests in der Regel selbst die Kontaktpersonen davon in Kenntnis setzen sollten.
Damit wolle das Robert Koch-Institut erreichen, dass sich die Ämter bei weiter steigenden Infektionszahlen auf Kontaktpersonen konzentrieren, die in Verbindung zu besonders gefährdeten Gruppen und zum Infektionsgeschehen in Gemeinschaftseinrichtungen stehen. Dazu zählten Heime sowie stationäre und ambulante Alten- und Pflegeeinrichtungen.
Durch die hohe Zahl an Infektionen könne es zudem zu Abweichungen bei ermittelten und gemeldeten Daten an das Landesgesundheitsamt kommen. In Vorpommern-Greifswald lag die Wochen-Inzidenz am Mittwoch bei 168 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, es waren 103 Infektionen dazugekommen. Der Landesdurchschnitt der Inzidenz liegt bei 206.
Hintergrund: Der Landkreis Vorpommern-Greifswald hatte am Dienstag in einer Allgemeinverfügung erneut angeordnet, dass Corona-Infizierte ihre engsten Kontaktpersonen selbst informieren sollen. Dies war bereits in den letzten Allgemeinverfügungen von Landrat Michael Sack (CDU) der Fall. Genauso wie die Anordnung, dass infizierte Person ihre engsten Kontaktpersonen in einer Liste mit Kontaktdaten (Name, Anschrift, ob bisher schon informiert und die Erreichbarkeit) aufführen sollen und diese dem Gesundheitsamt elektronisch per E-Mail zu übermitteln haben. Sollte dies der infizierten Person nicht möglich sein, soll sie sich per E-Mail an hygiene@kreis-vg.de oder über das Bürgertelefon unter 03834 87602300 melden.
https://www.nordkurier.de/mecklenburg-vo...1845959711.html
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