Verlassenes Bett
Das Bett riecht lange noch nach deiner Wärme,
Wie eine Höhle bleibt die Decke stehn.
Ich höre deine Füße in der Ferne
Die Treppen auf die Straße gehn.
Ich lieg verlassen, wie nach Größenwahnen,
Wie ein Verletzter nach der großen Schlacht.
Die grünen Fliegen lenken ihre Bahnen
Um meinen Schädel, und sie landen sacht.
Dein Kissen ist ein offener Mund voll Schweigen.
Dein Kopf ist nur noch Form, kein Inhalt mehr.
Ich hör den Wind auf der Kastanie geigen;
Mein Kopf bleibt, wenn ich lange schweige, leer.
Laß unberührt den Abguß deiner Glieder,
Bis mir das Fehlende im Mittagslicht
Vom Schalldurchbrechen eines Düsenfliegers,
die Plastik Deines Betts, zusammenbricht.
Hans-Eckart Wenzel
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