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Privater Brabbel, Schwurbel-Sermon

#1 von Karl Ludwig , 08.06.2022 10:59

Neben Pidgindeutsch besitze ich auch das Latinum rudimentarium. Hier der Beweis für alle, die nicht Ungläubiger Thomas heißen:

Ceterum censeo AfD esse delendam. Cato senior, glaube ich.

Ich zetere zensiert, die AfD ist delirierend.

Oder:

Quia vir honestus es, omnes honestus es.

Quasi wir sind Honig, die Omme ist voll Honig.

Ob letzter Satz über einen Bedeutungsinhalt verfügt weiß nur Marc Anton. Ich jedenfalls werde nicht schlauer von davon. Römer halt.

Also weitertaumeln auf dem Goldenen Pfad der „Gerechten Rumnöler“.

Zu einer Zeit, als die Sucher der Wahrheit den verklärten Gesichtsausdruck noch ohne Drogen hinbekamen (Weil es keine Dealer auf dem Bahnhofsvorplätzen gab, - es gab ja noch nicht einmal Bahnhöfe), also lange her, quasi damals, hämmerte ein Genie die … äh… geniale Analyse eines mathematischen Problems aus der Quantenphysik in einen Stein. Und, noch beeindruckender, die geniale Lösung!

Leider war der Säbelzahntiger davon nicht beeindruckt, und so mussten Plank und Konsorten alles nochmal nachvollziehen.
Ihr wisst ja, wo das hinführte: Digitaltechnologien, Laser, Mobiltelefon, Satelliten, Radio, Nukleartechnik, Routenplaner, die moderne Chemie, medizinische Diagnostik…

… - und Internet.

Als der Gott der Quarks, Leptomen und Quanten sich dahingehend äußerte, dass das alles doch nicht so gemeint gewesen sei, und ihm diese Hektik im Fortschritt zu schaffen mache…

Ha, da bekam er aber einen Shitstorm.

In der Tat. Ich selber kann inzwischen kaum noch unbekümmert ablungern. Auch ich empfinde dieses ganze Tam-Tam nach vorne, oben, mehr und effizienter als unglaublich lästig. Echt, da sitzt man völlig bemüht entspannt vor dem Bildschirm, delektiert sich an den echten Kriegen dieser Welt, und dann meldet sich die Metabolie und verlangt nach zusätzlicher Schokolade. Und Milch.

Wenn ich nicht die meiste Zeit über pleite wäre, hätte ich Dauersodbrennen. Vielleicht sogar einen Magendurchbruch. Oder ich wäre an der Maßlosigkeit erstickt.

Erstaunlicher Weise gibt sich die Gier auch mit einem tiefen, langen Schluck Wasser zufrieden.

Weiter oben schrieb ich von bemühter Entspanntheit und meinte es auch so. Aber da liegt noch ein ungeöffneter Brief von Zensus, online Befragung. Na, die können sich einen anderen suchen. Aber es nervt zu überlegen, ob man den Fragebogenumschlag nicht einfach vergisst, wegschmeißt oder so. Was war es damals für ein Aufstand in den 1980’er Jahren: Überwachungsstaat! Boykott! Orwell!

Ich war noch nicht mal Mitläufer. Ich war irgendwo anders. Traumwelten, klar, auch, aber konkret oft in Asien, alleine schon wegen der Drogenlogistik.

Ich beneide die Menschen, welche bei einigen Bieren den ganzen Tag in ihrem Garten sitzen und nichts verpassen. Mich würde es nerven.

Meine Faulheit verlangt nach so vielen Vorbereitungen, dass kaum noch Zeit für die Faulheit an und für sich bleibt. Hast du deine Schokolade fürs Bettchen auch in mundgerechte Stücke gebrochen? Im Liegen geht das nämlich schwerer. Papiertaschentücher (bei mir sind es Küchenrollen)? Lesebrille und ein altes GEO-Magazin dabei? Ein Glas Milch anbei? Etwas Obst (Mandarinen oder Pfirsiche aus der Dose beibei?)

Einen Schreiber und Stift, Blatt und Papier benötige ich nicht um nächtliche Einfälle zu notieren. Dass mir was im Traume einfällt, fällt mir nicht im Traume ein.

Hier einige Beispiele von Überlegungen, welche ich vermeide: Was ist mit meinen Daten? Wie geht es den Pinguinen, Bienen und Schmetterlingen? Die Wale habe ich vergessen zu vergessen. Was treiben nun (X-Hamster) die nackerten, süßen Mädchen aus der Ukraine? Wieso ist mir Hafermilch so grässlich? Warum steht hier seit geraumer Zeit eine ungeöffnete Flasche Bier herum? Sollte nicht mal jemand die Fensterscheiben sauber kratzen? Wie geht es wohl meinen Halbgeschwistern in der Türkei?

Die großen Fragen der Philosophie: Was kann ich wissen. Was soll ich tun. Was darf ich hoffen.

Nun ja. Man erforsche sein Nichtwissen, damit man weiß, was man alles nicht weiß.

Tun soll man tunlichst nur wenig. Alles Handeln leibt sich das System der Blödheit einfach ein.

Und Hoffnung ist etwas für die hoffnungslosen Optimisten.


Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!

Karl Ludwig  
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RE: Privater Brabbel, Schwurbel-Sermon

#2 von Sirius , 09.06.2022 16:40

Den Zensus kann mich nicht ablehnen. An mir ging der Kelch vorüber und ich hätte das gemacht, was man mit mir macht: ich hätte gelogen auf Teufel komm raus! Ansonsten haben wir den Orwell längst eingeholt. Die Welt haben wir verschenkt an die Despoten und die Industrie. Mehr als Dummheit kann man von einem Volk nicht erwarten.
Ich wünschte. ich käme mal dazu, dass meine eigenen Befindlichkeiten das Maß aller Dinge sind. Fressen, Saufen, Kacken, Schlafen. Sterben.
Der Humorgeht mir langsam wie die untreue Muse dahin. Du hast noch weltbewegende Fragen zu klären, kannst dich um Philosophie kümmern, abseits aller Überlebenssorgen.
So gesehen bewundere ich dich, wie du noch die Zeilen so elegant raushauen kannst.
Möge das noch lange andauern.

Sirius


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Gesterntag, all mein Troubel in der Ferne lag
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