Meine Bekannte beschwert sich:
„Das ist doch alles mal wieder, wie üblich, voll gelogen. Gregor hat einfach nur Mist gebaut. Das Dez- in Dezember weist auf den zehnten Monat hin, und der Oktober ist keineswegs der achte Monat. Eine Septime wie in September bedeutet siebter Monat, nicht neunter …“
Na, und so weiter. Meine Bekannte ist erst zufrieden, wenn sie unzufrieden sein kann. Es gibt schließlich genug, das angemeckert werden muss. Die Uhrzeit, weil sie Einstein ignorierend ständig ihre Meinung über das ‚Jetzt‘ ändert, das Internet, weil es unnett ist, das Wetter sowieso (Kopf- und Gliederschmerzenwetter). Ich bekomme auch regelmäßig mein Fett ab, weil ich schon wieder das Licht in der Küche angelassen habe …
Aber den Julius und Gregor anzufemen ist doch wirklich übertrieben. Erstens sind die tot, und zweitens haben die auch bloß auf irgendwelche Experten gehört – eine zeitlose Ausrede. Vermutlich wurde diese sogar schon im Paradies verwendet.
Ich gehe sofort ins Konter. Sie möge mir doch bitte mal erklären, warum sich das Weibsvolk falsche Wimpern anklebt? Sogar im Alltag? Aufgefallen ist es mir, als ich im Krankenhaus die türkischen Pflegekräfte mit meinen Sprachkenntnissen anlämmerte. Manche von diesen Mädchen trugen sogar höhere Absätze und eierten deswegen sehr enorm die Flure entlang.
Ja-ja. Die Standartantwort lautet: Wenn Frauen sich in Mieder quetschen, Stunden beim Frisör verbringen, Wadenkrämpfe wg. Pömpsen erdulden, machen sie das alles für sich selber, um sich besser zu fühlen (Lachkrampf!) (Luftschnapp):So ein Schwachmatenscheiß! Erstens sehen sie selber diese Kuhaugen doch recht selten persönlich und zweitens bezweifele ich auch, dass sie dieses Wiederkäuerdesign anlegen, wenn sie alleine zu Hause sind.
Was noch. Darf man sich darüber lustig machen, oder trampelt man schon wieder in ein Diskriminierungsfettnäpfchen. Irgendwann werden diese vergniffelten Moralwarte das Lachen generell verbieten, denn Lachen geht fast immer auf Kosten anderer, - das ist das eingebaut befreiend Subversive am Witz.
Also muss ich nun gegen männliche Türken müpfeln, wegen der politischen Korrektheit: Ich kenne nur einen Anblick, der mich noch mehr schaudern lässt, als wenn sich die Massen beim Freitagsgebet gegenseitig den Hintern ins Gesicht halten, und das ist der Anblick einer militärischen Marschkolonne im Stechschritt.
So, nun aber wieder gegen die Deutschen. Z.B.: Diese Seligsprechung von Weihnachten, Familie, Neujahr. Ist es noch amüsant oder ist es schon zum Haare raufen? Da leben wir in einer Welt auf der wahrhaft existenzielle Probleme ihrer Lösung harren, aber wir verschwenden den größten Teil unserer Energien darauf, alles noch viel schlimmer zu machen und fahren trotzig in die Hotspots.
Fettverteilung nächster Absatz: Zu diesen armen türkischen Mädchen im Spagat der Kulturen. In den 60‘- und 70’er Jahren trugen sie Krempelrock, den sie nach der Schule zum Mini umfunktionierten. Es existierten Softpornokinos (Schulmädchenreport) neben den Moscheen, zwischen Apotheke (ohne Rezeptpflicht) und Gitarrenladen. Ab den 90’er Jahren gewannen aber die Kleriker die Deutungshoheit über Moral und Menge der Quadratzentimeter bei Badebekleidung.
Und wie sehr mich das alles mitnimmt (Mir doch Wumpe!), erkennt der Leser daran, dass ich einen letzten Satz aus einer anderen Geschichte hier als Outro benutze: Später dann saß ich wieder einmal vor der Tastatur und wusste wie üblich nicht weiter.
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Herrlich, Karle.
Genau die richtige Lektüre für mein zweites Frühstück.
Jonny
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"...denn Lachen geht fast immer auf Kosten anderer, - das ist das eingebaut befreiend Subversive am Witz." --- so isses. Mit Betonung auf BEFREIEND. So bin ich überzeugt, dass unter den Flüchtlingen, die zu Millionen dieses arme Land überschwemmen und uns alles rauben, mir fällt genug ein, das diese Millionen gerne haben können, eine Menge DEUTSCHENWITZE kursieren MÜSSEN, so a la "Steht ein Deutscher vor einem Jägerzaun.." Man ist ja nicht gleich ein Faschist, bloß weil man Witze reisst.
OUTRO ist ein cooles Wort. darf ich's benutzen?
Zitat von Karl Ludwig im Beitrag #1
, und das ist der Anblick einer militärischen Marschkolonne im Stechschritt.
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Wisst Ihr, übrigens Danke für die lobende Worte, damals in der Türkei warfen wir uns Worte wie Kartoffeldeutscher und Kümmeltürke an den Kopf. Das war kulturverträglicher als Vorträge über Diplomatie. Die ernsthaften Bemühungen der Sozialwissenschaftler in Ehren, aber man kann Respekt nicht verordnen, Respekt muss erworben werden.
Leider tun die extremen Musels ihrer Sache keinen Gefallen. Nicht dass ich ihre Sache gut heißen würde, aber taktisch gesehen stehen sie sich bei der Weltmissionierung, notfalls mit dem Schwert, selber im Wege.
Der Respekt vor dem Islam fungiert bei mir immerhin noch vor den ethnisch, kulturell wertvollen Traditionen der Schrumpfkopfjäger.
Oder anders: Warum soll ich solchen Schwachsinn respektieren? Keine Religion ist vor meinem Spott sicher. Und ich mache auch Witze über Behinderte, Frauen, Ausländer …
Gott ist vermutlich selber ein Atheist. An irgendetwas muss auch seine Unerfindlichkeit glauben, gelle?
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