Das endgültige Ende des Gemeinwesens, wie wir es kennen
Es hätte vielleicht eine kleine Chance auf Versöhnung gegeben, wenn nach der Pandemie nicht direkt der Krieg in der Ukraine über uns gekommen wäre. Jetzt hat sich die Gesellschaft endgültig, vermutlich unwiederbringlich auseinanderdividiert. Die Spaltung bleibt.
Wir werden viel zu vergeben haben, sagten wir noch vor einem Jahr. Zu vergeben ja, zu vergessen jedoch nicht. Wie dünn der Lack der Zivilisation tatsächlich war, konnte man seit Mitte Juli gut beobachten. Plötzlich war die Diskriminierung kein Unwort mehr. Helge Braun, damals Kanzleramtsminister, diktierte an einem sonnigen Sonntag einer Zeitung auf die Seiten, dass seines Erachtens nun wirklich nichts gegen eben diese Diskriminierung spreche, wenn es denn nicht geimpfte Menschen treffe. Ab dem Moment schienen alle Hemmungen zu fallen – aber auch die leise Hoffnung, dass man doch noch vergeben könnte.
Natürlich keimte immer wieder mal Hoffnung auf. Vielleicht könnte man ja dennoch irgendwie zurückkehren in eine halbwegs annehmbare Normalität. Menschen hoffen – auch wenn es irrational ist. Besonders dann. Als ich vor einigen Sätzen schrieb, wie dünn der Lack der Zivilisation tatsächlich war, habe ich bewusst die Vergangenheitsform gewählt. Denn so einen Lack gibt es nicht mehr. Überall sind Lackschäden. Und keiner hat das Zeug dazu, sie auszubessern. Dann kam der Krieg über uns, die letzten Hoffnungen auf einen neuen Gemeinsinn wurden weggewischt. Das Land gleitet vollkommen ab, aus den Lackschäden werden Einschusslöcher. Und wenn man es genauer durchdenkt: Explosionskrater.
Die ersten Wochen der Pandemie waren für viele durch Angst geprägt. Auch durch Verunsicherung. Natürlich war man auch irritiert, wie sich in so kurzer Zeit eine internationale Staatengemeinschaft, die sonst nur in seltenen Fällen an einem Strick zieht, so gleichschalten konnte. Dennoch war das Lebensgefühl nicht ganz schlecht. Man wünschte sich gegenseitig, dass man gesund bleibt, spöttelte in der Warteschlange zur Kasse mit Wildfremden über jene, die die Klopapierregale plünderten. Keiner schien jemanden zu kennen, der sich mit Klopapier eingedeckt hat. Als ich noch im Krankenhaus arbeitete, empfing uns jeden Tag ein Obst- oder Schokoladenkorb: Als Dank, weil wir ja nicht daheim bleiben konnten.
Aber wie sich der Umgangston im Krankenhaus änderte, nur noch mit Androhung arbeitsrechtlicher Konsequenzen hantiert wurde, um die Belegschaft auf Spur zu halten, so etablierte sie recht schnell wieder die Auflösung der zarten Gesellschaftsbande. Jeder, der zweifelte, mehr Transparenz forderte, auch andere Expertenmeinungen zulassen wollte, wurde verstoßen und zum Gefährder degradiert, den man mit allen Mitteln bekämpfen musste. Woche für Woche verschärfte sich der Ton. Dann kam die Impfung: Gesellschaftlich betrachtet wohl den schlimmste anzunehmende Unfall. Die Demokratie impfte sich nicht gesund. Sie entzündete sich an mehreren Herden gleichzeitig.
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https://www.neulandrebellen.de/2022/06/d...esens-spaltung/
Reset the World!
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Nun mal halblang. Ich halte diese Kraftausdrücke der Presse - Spaltung der Gesellschaft - für völlig fehl am Platze. Diese Formulierungen kommen IMMER aus der Journaille, da wird eine Krise nach der anderen herbeigeschrieben. Und der Ukraine-Krieg kam nicht über UNS, sondern über die Ukraine. DIE GESELLSCHAFT --- das ist für jeden einzelnen erst einmal das soziale Umfeld, das er tagtäglich erlebt. Und meins ist alles andere als gespalten. Da gibt es dann auch ein paar arme Würstchen und ein paar Idioten, die auch irgendwie mitgeschliffen werden müssen. Und einen Nazi unter 100 Nicht-Nazis. Der gehört dann aber tatsächlich in den nächsten Fluss geschmissen. Aber das ist einer unter hundert. Eine Spaltung sehe ich da nicht. Eher immer mehr Verwirrte, die in den Arm genommen werden müssten.
Den Meisten ist das alles sowieso egal: Politik, Gesellschaft, Parteien, Pandemien, Kriege irgendwo woanders. Nicht egal ist, ob der deutsche Schwabbelbauch gut gefüllt ist. Und das ist das Gute: SCHWABBEL kann man nicht spalten!!
Jörn
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