Ausgetrocknet
Deutschland kämpft um Wasser
Die Klimakrise lässt auch in Deutschland das Wasser knapp werden. Während die Bundesregierung erst ab 2030 handeln will, tobt der Kampf um Wasser längst. Nach CORRECTIV-Auswertung streiten sich Behörden, Landwirtschaft und Industrie zunehmend vor Gericht.
Von Annika Joeres, Gesa Steeger, Katarina Huth, Marlene Jacobsen, Max Donheiser | 14.06.2022
An einem heißen Nachmittag im Mai steht Daniele Caccamo auf einem brachliegenden Feld südlich von Darmstadt und schaut in einen Schacht im Boden. Um Caccamo, Betriebsleiter beim regionalen Wasserverband Hessisches Ried (WHR), türmen sich Schwierigkeiten auf. Etwas ist ins Kippen geraten, ganz in der Nähe verdurstet ein Wald, und es ist nicht ganz klar, was sein Arbeitgeber damit zu tun hat. Aber die Probleme gehen noch weit darüber hinaus: Die Angst vor der Wassernot geht in Südhessen um.
Daniele Caccamo will den Eindruck vermitteln, dass es sich um ein praktisches Problem handelt, das mit technischen Mitteln behoben werden kann, mit Leitungen und Filtersand, und dass für Panik und Katastrophenstimmung kein Anlass besteht. In dem Schacht im Boden sieht er die Lösung, für den Wasserverband WHR, für den Wald und für die gesamte Rhein-Main-Region: Dort strömt Wasser aus dem Rhein durch ein Rohr. „Das sickert hier, nachdem es im Brauchwasserwerk Biebesheim aufbereitet wurde, direkt ins Grundwasser“, sagt Caccamo. Das Wasser soll die Grundwasserstände stabil halten – und damit auch die Trinkwasserversorgung sichern.
Aber auch der Rhein ist nicht unerschöpflich.
Der Klimawandel ist längst Realität. Wasserkrisen häufen sich weltweit. In vielen Ländern, in Teilen der USA, in Ostafrika und Australien greifen Dürrekatastrophen, Ernteausfälle und Waldbrände um sich.
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https://correctiv.org/aktuelles/klimawan..._eid=7a83bdcc66
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