Chemie und Stahlriesen: Das sind die größten Wassernutzer im Südwesten Deutschlands
Wassermangel in Deutschland: Kreise und Städte sind bisher kaum vorbereitet. Doch die Großindustrie muss sich wenig sorgen: Sie hat sich ihre Wassermengen für Jahrzehnte vertraglich geschützt. Nach langem Mauern von zwei Bundesländern zeigen wir nun, welche Unternehmen am meisten Wasser nutzen.
Wenn die Temperaturen auf über 30 Grad Celsius klettern, bewässern die Menschen nicht nur ihre Balkonpflanzen öfter und steigen einmal mehr in die Dusche. Vor allem Großkonzerne und Landwirtschaft brauchen bei Hitze und Dürre mehr Wasser – und nehmen viele Kubikmeter aus Flüssen, Seen und Boden. Nur was, wenn das Wasser knapp wird?
In einer gemeinsamen Umfrage von CORRECTIV, BR Data, NDR Data und WDR Quarks haben wir gefragt, welche Landkreise Deutschlands bis 2050 mit Wassermangel rechnen. In Baden-Württemberg haben uns 38 von 46 Landkreisen und kreisfreien Städte geantwortet. Rund zwei Drittel geben an, dass bei ihnen künftig Wasser fehlt. Einige Orte sind schon jetzt betroffen: Im Bodenseekreis und in Ravensburg ist die Wasserentnahme bis Mitte September verboten. Wer sich nicht daran hält und sich für den heimischen Garten aus Flüssen und Bächen bedient, muss mit einer Strafe von bis zu 10.000 Euro rechnen. Nur wenige Kreise haben einen Plan, wie sie sich vor Wassermangel schützen wollen.
Auch in Rheinland-Pfalz befürchtet die Hälfte der Kreise und kreisfreien Städte, die uns geantwortet haben, in Zukunft von Wassermangel betroffen zu sein. Auch hier sind viele Behörden unvorbereitet. 17 der 30 Kreise, die unsere Anfrage beantwortet haben, sind sich unsicher, wie sie ein Vorhersagemodell fürs Grundwasser finanzieren sollen – oder ob sie überhaupt eines erstellen. Für die Stadt Mainz ist unklar, ob bei ihr künftig Wassermangel herrsche. Dabei hat die Stadt Mitte Juli erst ein Verbot ausgerufen, Wasser aus Bächen zu nehmen. Drohende Strafe bei Verstoß: 50.000 Euro. Die Stadt konnte uns gegenüber keine einzige Maßnahme nennen, wie sie sich auf Wassermangel vorbereitet.– obwohl gleich zwei der größten Wasserverbraucher des Bundeslands in Mainz sitzen: die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden sowie die Entsorgungsgesellschaft Mainz.
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https://correctiv.org/aktuelles/klimawan..._eid=7a83bdcc66
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