[Vorab.. Das ist ein sehr persönliches Gedicht, aber ich habe den Eindruck, dass es trotzdem veröffentlicht werden kann. Vielleicht findet es ja auf Umwegen sogar mal den Weg zum Empfänger
Verzeiht, wenn es euch seltsam vorkommt. Es unterscheidet sich auch etwas von meiner sonstigen Kunst, was am Thema liegt. Danke ]
Das hier ist für meinen Vater,
das hier kommt von deinem Kind,
man, ich habe deine Augen,
fuck, ich hasse, was wir sind.
Du warst nie ein guter Vater
und das hast du selbst gesagt,
Einsicht ist ein guter Irrweg,
da dich kein Gewissen plagt.
Erster Sohn ist fast gestorben,
viermal Suizidversuch,
du hast ihm das Herz verdorben,
seit er Vier war trägst du Schuld.
Zweiter Sohn und zweite Ehe,
er lässt nichts mehr von sich hörn,
manchmal hast du heuchelnd Sorgen,
doch er würde dich nur störn.
Dritter Sohn und dritte Ehe,
der schreibt dir heut ein Gedicht,
liegt im Krankenhaus für Seelen,
Sorgenfalten im Gesicht.
Erste Tochter, gleiche Ehe,
meine Schwester, viertes Kind,
bei ihr hoffe ich so sehr, dass
die Gedanken noch gut sind.
Vater, ich vergebe alles,
auch wenn du weißt, was du tust,
doch ich werde niemals weinen,
wenn du mal für ewig ruhst.
Nichtmal früher war ich fröhlich
und gesund war ich wohl nie,
du bist nicht alleine schuldig,
doch erhöhst die Entropie.
Früher waren Nächte schweigsam,
ohne Träume flog ich fort,
suchte mir im Köpfchen einsam,
einen bessren kleinen Ort.
Und jetzt tragen dunkle Wesen
mich durch die verfickte Nacht,
Papa, hab nur eine Frage:
Wieso hast du mich gemacht?
Von Meishere (Marcel Wendler)
Schreiben macht schön.
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