Cavalry-Horses ( 1861 – 1865 )
Dreihundert Mustangs, je drei und drei,
zogen einst an mir vorbei.
Zur Musterung trappelten Roß auf Roß,
ein unabsehbarer, brauner Troß.
Sie trabten vorwärts, geduldig stumm,
nicht ahnend wohin, wozu und warum.
Sie träumten von Krippe, Hafer und Stall,
von Wagenrollen und Peitschenknall,
und wussten nicht, dass sie auserkoren,
zu schäumenden Ritt, in den Weichen die Sporen,
mit kochenden Nüstern in fliegendem Jagen,
Reiter in Grauen und Tod zu tragen.
Mit flatternden Mähnen, von Angst getrieben,
über die rauchige Steppe zu stieben.
Um schmerzzerrissen, mit triefenden Lenden,
im Staub sich wälzend im Starrkrampf zu enden.
Noch sterbend das Ohr und das Hirn durchgellt,
vom Krachen, Heulen und Donnern der Welt.
So ziehen sie hin in langsamen Trab
In Hölle, in Jammer, in gähnendes Grab.
Geweiht gleich der Gladiatorenschar,
die scheidend sich brachte dem Cäsar dar.
So schreiten sie in ihr Schicksal stumm,
nicht ahnend wofür, wozu und warum.
Doch tief mir im Herzen haftet dies Bild,
so friedlich, so groß und so schreckenswild.
Und nachts im Traume steigen sie auf,
aus ihren Gräbern in ruhlosem Lauf,
die Pferdekadaver, Skelett auf Skelett
und drängen sich eng auf der Schädelstätt.
Was kostet die Welt - Ich nehm zwei.
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