Hitze-Warnung: Warum Lauterbachs Lüft-Tipps gefährlich sein könnten
In den kommenden Tagen wird es extrem heiß. Gesundheitsministerium und Wetterdienst haben Verhaltenstipps ausgegeben. Der Wetterexperte Jörg Kachelmann widerspricht, was den Wohnbereich angeht.
Es könnte zum regelmäßigen Ritual werden: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) und das Bundesgesundheitsministerium warnen gemeinsam vor der Hitzewelle mit Höchstwerten von 28 bis 35 Grad in den kommenden Tagen.
Erstmals in diesem Jahr dürfte an diesem Wochenende in Deutschland die 35-Grad-Marke geknackt werden. Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung in Deutschland werden zumindest 30 Grad erleben, so die Prognose des Wetterexperten Jörg Kachelmann im Spiegel.
Das Gesundheitsministerium unter Karl Lauterbach (SPD) empfiehlt allen Bevölkerungsgruppen – besonders aber Schwangeren, Eltern mit kleinen Kindern, Älteren und chronisch Kranken – Vorsicht, um gesundheitliche Folgen zu vermeiden. Junge und Gesunde sollten auch prüfen, ob sie ältere oder behinderte Menschen kennen, denen sie ihre Hilfe anbieten können.
Zu den Empfehlungen zählt, ausreichend zu trinken – "zwei bis drei Liter pro Tag sollten es sein" – am besten Wasser und auch ungesüßte Tees. Jüngere sollten zudem darauf achten, ob ältere Angehörige genug Flüssigkeit zu sich nehmen: "Bei älteren Menschen wird oft kein Durst verspürt, obwohl der Körper Flüssigkeit braucht", heißt es in den Empfehlungen des Gesundheitsministeriums.
Von körperlichen Anstrengungen wird speziell in der Mittagszeit und am frühen Nachmittag abgeraten. Draußen werden dringend UV-Schutz und Aufenthalt im Schatten empfohlen.
Wohnungen sollen nach Möglichkeit kühl gehalten werden. Und bei diesem Thema wird es kontrovers. Das Ministerium betont:
Verschlossene und verschattete Fenster verhindern, dass sich Räume ungehindert erhitzen. Erst wenn es draußen kühler ist als in der Wohnung, ist Lüften zu empfehlen. Auch aktives Kühlen mit feuchten Tüchern hilft.
Quelle: www.bundesgesundheitsministerium.de
Kachelmann schreibt hingegen:
Es gibt bei uns wohl auch so viele Hitzetote, weil im Ergebnis häufig zynisch aufgefordert wird, tagsüber Fenster zu schließen und womöglich dazu noch feuchte Tücher aufzuhängen. So entlastet man die Rentenkasse und schafft Wohnraum, aber es ist nicht das, was ich mir von einer fürsorglichen Gemeinschaft erwarte.
Jörg Kachelmann, Wetterexperte und Sachbuchautor in einem Beitrag für den Spiegel
Weiterlesen:
https://www.telepolis.de/features/Hitze-...en-9210704.html
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