Lass mir ein wenig noch die Hand
Lass mir ein wenig noch die Hand,
mir ist mit einemmal so bang;
es wird erst draußen still, die Wand
ist finster und die Nacht noch lang.
Wend deine bleiche Wange leicht
mir zu und schlaf mir noch nicht ein;
wenn dich mein Hauch nicht mehr erreicht,
bin ich wie niemals noch allein.
Noch fühlst du mich und bist mir gut.
O wär der Schlaf doch nicht so dicht!
Ob noch wie jetzt mich früh dein Blut
empängt, ich weiß es plötzlich nicht.
Ich weiß es nicht. Was ist geschehn
mit mir, dass ich es nicht mehr weiß?
Verzeih! Lass dich noch einmal sehn;
die Nacht ist zum Vergehen leis.
Du musst jetzt schlafen. Lass die Hand
mir noch, dann ist mir nicht so bang.
Nun ist es völlig still, Die Wand
ist finster und die Nacht noch lang.
Theodor Kramer
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