Zu Abend
Leise rührt dein Atem an mein Kinn,
sieh, ich glaub es nicht, dass ich es bin,
die der Ballen deiner Hand begehrt,
wenn sie über meine Beugen fährt.
Komm und tauche, wie du wünschst, in mir
unter, Freund, die Nacht liegt noch vor dir,
was dich lockt und was in tiefer Ruh
durch dich strömt, bist du und nichts als du.
Neig dich dunkel über mein Gesicht;
mehr als dies trotz allem ist es nicht,
und auch dies – o sprich nicht – ist genug,
bis es dämmert, in der Schatten Bug.
Theodor Kramer
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