Weißes Gold – Profite mit legalem Heroin
Das Geschäft mit Diamorphin ist extrem lukrativ. Ein Arzt aus Nordrhein-Westfalen hat mit seinen Partnern ein Business daraus gemacht. Über seine Firma können sich Schwerstsüchtige schnellstmöglich mit dem legalen Heroin versorgen. Seine Vision: Ambulanzen, die den Kick am Fließband produzieren. Einblicke in die private Medizinwirtschaft.
Dies ist die Geschichte eines Jungen aus dem Ruhrgebiet, die nicht konkret erzählt werden darf. Seine Betreuer sagen, es sei zu gefährlich für ihn. Der Junge sei labil. Er könne nicht klar denken. Er könne weiter abstürzen. Der Junge ist Anfang 20.
Wir werden hier also nicht schreiben, wo der Junge wohnt, wie es seiner Familie geht, was er fühlt, hofft oder spürt. Wir werden ihn nicht begleiten, nicht zeigen, wo er isst, schläft oder wacht. Wir haben uns entschieden, all diese Details aus seinem Leben nicht zu berichten, sondern nur auf die wesentlichen Fakten einzugehen, die wir aus Akten kennen. Diese Fakten beschreiben beispielhaft ein Problem für die Gesellschaft.
Der Junge aus dem Ruhrgebiet ist in seiner Jugend schon am Ende. Heroinabhängig. Er kann kaum verständlich sprechen, seine Stimme ist verwaschen. Seine Zukunft sieht düster aus. Dabei hat er nur mit Benzos experimentieren wollen. Das sind Medikamente, die als Schlaf-, Beruhigungs- oder Schmerzmittel eingesetzt werden*. Benzos machen sehr schnell süchtig. Dann kam Heroin dazu. Er hat es geraucht. Aber es gab einen Hoffnungsschimmer. Der Junge kam in eine Behandlung mit Suchtersatzstoffen. Er war motiviert, die Behandlung weiterzuführen. Er hörte auf, Benzos zu nehmen. War mehr oder weniger stabil.
Doch dann waren die Drogen schließlich stärker als er. Der Junge hatte einen Rückfall. Er kam in die Behandlung einer Firma, die Heroin auf Rezept an Schwerstabhängige herausgibt: die Medikus-Gruppe. In der Fachsprache der Mediziner und Pharmazeuten heißt die Droge, wenn sie von offiziellen Stellen herausgegeben wird, Diamorphin. In Deutschland ist das erlaubt: Wenn sonst keine Hoffnung mehr besteht, dürfen Ärzte Schwerstabhängige auch mit hartem Stoff versorgen, um ihr Leiden zu lindern.
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https://correctiv.org/aktuelles/gesundhe...legalem-heroin/
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