"Geheimplan gegen Deutschland
Von diesem Treffen sollte niemand erfahren: Hochrangige AfD-Politiker, Neonazis und finanzstarke Unternehmer kamen im November in einem Hotel bei Potsdam zusammen. Sie planten nichts Geringeres als die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland.
In den hell erleuchteten Speisesaal eines Landhotels nahe Potsdam treten nach und nach gut zwei Dutzend Menschen. Manche sind Mitglied bei der AfD, ein führender Kopf der Identitären Bewegung ist dabei. Manche sind Burschenschafter, dazu Bürgertum und Mittelstand, Juristen, Politikerinnen, Unternehmer, Ärzte. Auch zwei CDU-Mitglieder sind dabei, Mitglieder der Werteunion…
…Sellner ergreift das Wort. Er erklärt das Konzept im Verlauf des Vortrages so: Es gebe drei Zielgruppen der Migration, die Deutschland verlassen sollten. Oder, wie er sagt, „um die Ansiedlung von Ausländern rückabzuwickeln“. Er zählt auf, wen er meint: Asylbewerber, Ausländer mit Bleiberecht – und „nicht assimilierte Staatsbürger“. Letztere seien aus seiner Sicht das größte „Problem“. Anders gesagt: Sellner spaltet das Volk auf in diejenigen, die unbehelligt in Deutschland leben sollen und diejenigen, für die dieses Grundrecht nicht gelten soll.
Im Grunde laufen die Gedankenspiele an diesem Tag alle auf eines hinaus: Menschen sollen aus Deutschland verdrängt werden können, wenn sie die vermeintlich falsche Hautfarbe oder Herkunft haben – und aus Sicht von Menschen wie Sellner nicht ausreichend „assimiliert“ sind. Auch wenn sie deutsche Staatsbürger sind. Es ist gegen die Existenz von Menschen in diesem Land gerichtet.
Was Sellner entwirft, erinnert an eine alte Idee: 1940 planten die Nationalsozialisten, vier Millionen Juden auf die Insel Madagaskar zu deportieren. Unklar ist, ob Sellner die historische Parallele im Kopf hat. Womöglich ist es auch Zufall, dass die Organisatoren gerade diese Villa für ihr konspiratives Treffen gewählt haben: Knapp acht Kilometer entfernt von dem Hotel steht das Haus der Wannseekonferenz, auf der die Nazis die systematische Vernichtung der Juden koordinierten...“
Der vollständige Artikel:
https://correctiv.org/aktuelles/neue-rec...vember-treffen/
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"Nach Correctiv-Recherche: Bundestagsabgeordnete fordern rechtliche Schritte gegen AfD
Millionen Menschen sollen Deutschland verlassen - auch deutsche Staatsbürger. CORRECTIV hat ein Treffen von hochrangigen AfD-Politikern, Neonazis und Unternehmern dokumentiert. Während Politiker harte Konsequenzen fordern, spricht AfD-Vorsitzende Weidel offen von „Remigration“.
Nachdem CORRECTIV öffentlich gemacht hatte, dass führende AfD-Politiker gemeinsam mit bekannten Rechtsextremen die Vertreibung von Millionen Menschen vorantreiben wollen, sprechen sich erste Bundestagsabgeordnete für rechtliche und politische Konsequenzen aus.
Ein „etwaiges“ AfD-Verbotsverfahren müsse „rasch geprüft“ werden, sagte etwa der CDU-Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremium (PKGr), Roderich Kiesewetter, gegenüber CORRECTIV. Die Recherche habe einen „erschreckenden und rechtsstaatlich höchstrelevanten Vorgang“ öffentlich gemacht, der einer „gerichtlichen Aufarbeitung“ bedürfe. In der Verantwortung seien dabei nicht nur „Verfassungsschutz- und Staatschutzbehörden von Bund und Ländern“, so Kiesewetter, sondern auch Innenministerin Nancy Faeser (SPD) und der Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang.
Bedrohung für Millionen von Menschen
Konstantin von Notz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag und Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums, sagte gegenüber CORRECTIV die nun bekannt gewordenen Überlegungen und Pläne seien „eine konkrete Bedrohung für Millionen von Menschen in unserem Land“.
Es sei offenkundig, dass die AfD an „zutiefst verfassungsfeindlichen und menschenverachtenden Plänen“ arbeite, die „mit unserer Verfassung, den Menschenrechten und geltendem internationalen Recht nicht ansatzweise vereinbar“ seien. Es sei nun an den Sicherheitsbehörden „sehr genau“ hinzuschauen..."
https://correctiv.org/aktuelles/neue-rec...itte-gegen-afd/
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Geheimplan gegen Deutschland
Making-Of zur Geheimplan-Recherche
Einblick hinter die Kulissen der „Geheimplan gegen Deutschland“-Recherche: Wie haben wir von dem Treffen erfahren? Wie haben wir zu den Akteuren vor Ort recherchiert und erfahren, was vor Ort besprochen wurde? Mit wem haben wir zusammengearbeitet?
Im Folgenden stellen wir dar, wie wir an die Informationen zur Recherche „Geheimplan gegen Deutschland“ gelangt sind, die am 10. Januar bei CORRECTIV erschienen ist.
Zunächst bekamen wir einen Tipp aus dem Kreis der eingeladenen Gäste für das Treffen. Einer der Einladenden, Gernot Mörig, hatte schon relativ detailliert aufgelistet, was die Pläne waren und wer kommen würde. Durch öffentlich zugängliche Recherche-Seiten von Projekten, die seit Jahrzehnten zu rechtsextremen Kreisen recherchieren, wurde schnell deutlich, dass es sich bei Gernot Mörig um eine rechtsradikale Person handeln musste. Auf Rückfragen teilten Recherchegruppen ihre Kenntnisse mit uns.
Der erste Brief gab Hinweise darauf, dass dieses Treffen von herausragender gesellschaftlicher Relevanz sein könnte – wir vermuteten auch potenzielle strafrechtliche Relevanz. Spätestens als uns auch der zweite Brief weitergegeben wurde, in dem auch die Teilnahme von Martin Sellner und Alexander von Bismarck hervorgehoben wurde, wurde deutlich, dass sich nicht nur ein paar versprengte Neonazis treffen, sondern einflussreiche Rechtsextreme.
Auch ein Investigativ-Team von Greenpeace recherchierte zu dem Treffen. Die Organisation hat langjährige Erfahrung darin, Belege zu sammeln, die deren Urheber von der Öffentlichkeit abschotten möchten. Vorsichtige Annäherung, strategische und sichere interne Kommunikation, all das sind Maßstäbe, die auch für CORRECTIV gelten und auf die wir bei Greenpeace vertrauen können. Sie gaben uns Zugang zu Dokumenten aus ihren Vorrecherchen.
Hintergrundgespräche und weitere Quellen
Gleichzeitig haben wir die wichtigsten Erkenntnisse mit unseren Quellen innerhalb der Bundestagsfraktion der AfD abgeglichen: Welche Rolle hat Hartwig tatsächlich in der Partei? Ist er nur ein Rechtsausleger oder treibende Kraft? Könnten die Aussagen für die Partei stehen oder sind es nur Einzelmeinungen, die keinen Zuspruch finden? Das Feedback der AfD-Mitglieder des Bundestages war auch zentral, um uns nicht nur in unseren eigenen Erkenntnissen zu spiegeln. Dieser Zugang entstand nur durch jahrelange Beziehungspflege in die Partei hinein.
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https://correctiv.org/aktuelles/neue-rec...plan-recherche/
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Geheimtreffen in Potsdam: AfD-Mitarbeiter brüstet sich mit Gewalt
Gewalt und Medienarbeit – Mario Müller, langjähriger führender Kopf der Identitären, vorbestraft wegen Körperverletzung, gab in einem Vortrag in Potsdam verstörende Einblicke in seine Strategie im Kampf gegen Linke. Für die AfD könnte sich dies in Bezug auf ein Verbotsverfahren als brisant erweisen. Denn Müller ist Mitarbeiter im Büro eines AfD-Abgeordneten. Auf Anfrage bestreitet er, die Aussagen getroffen zu haben.
Mario Müller schämt sich nicht für seine Vorstrafen, im Gegenteil: Er gibt damit an.
„Mein Name ist Mario Müller“, so stellt er sich bei dem Geheimtreffen vor, „ich bin gewaltbereiter Neonazi.“ Im ironischen Ton sagt er das laut Quellen, zieht es gleich ins Lächerliche: Das gelte nur, wenn man linken „Denunziationsportalen“ glaube. Und das tut natürlich niemand hier, bei dieser Zusammenkunft nahe Potsdam, die CORRECTIV in der vergangenen Woche aufgedeckt hat.
Knapp 30 Leute, Rechtsextreme, AfD-Funktionäre, private Unterstützer kamen am 25. November 2023 in dem Hotel „Landhaus Adlon“ zusammen. Sie berieten über Vertreibungen von Menschen mit Migrationshintergrund, und er, Mario Müller, war mittendrin.
Sein Fokus: Der Kampf gegen die Linke. Dafür setzt er auf zwei Waffen: Gewalt und Medienarbeit. Beides greift bei ihm offenbar ineinander. In seinem Vortrag macht er dies mit einem Beispiel anschaulich: Er habe 2021 den Aufenthaltsort eines deutschen Antifa-Aktivisten in Polen verbreitet und einen Schlägertrupp auf ihn angesetzt.
Der AfD-Mitarbeiter und die Gewalt: Erst Bekenntnis, dann Dementi
Als CORRECTIV Müller mit seinen Aussagen konfrontiert, streitet er dies kategorisch ab: „Ich habe niemals einen „Schlägertrupp“ auf irgendjemanden angesetzt“, teilt er mit. Er habe sich nur „mit polnischen Journalisten“ über den Aufenthaltsort des Mannes „ausgetauscht“ und später „aus dem Internet“ von dem Angriff erfahren.
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