Die Reichsbürger-Akte
Erster Hauptangeklagter der mutmaßlichen Terrorgruppe Reuß äußert sich öffentlich – und gibt Ausspähung des Bundestags zu
Maximilian Eder (rechts) soll die Schweizer Ganoven engagiert haben. Für Waffenkäufe, ist der Generalbundesanwalt überzeugt. Eder sagt, es sei ihm nur um Beweise für einen pädophilen Politikerbund gegangen
© Vincent Burmeister / stern
von Tina Kaiser, Birte Meier und Marc Neller
Seit 15 Monaten sitzt der ehemalige Bundeswehroberst Maximilian Eder in Untersuchungshaft. Gegenüber Ermittlern hat er bislang nicht ausgesagt, nun bricht er als erster der 26 Angeklagten der mutmaßlichen Terrorgruppe sein Schweigen. Der stern dokumentiert seine wichtigsten Aussagen.
Mit dem früheren Bundeswehroberst Maximilian Eder hat sich erstmals ein Hauptangeklagter der demnächst beginnenden Terrorprozesse gegen die sogenannte "Gruppe Reuß" ausführlich und öffentlich zu zentralen Vorwürfen geäußert. Gegenüber dem stern und RTL räumte Eder einige der Vorwürfe ein, die die Bundesanwaltschaft gegen ihn erhebt.
Eder soll die Reichsbürger-Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß mitgegründet haben. Seine öffentlichen Aussagen kommen überraschend, da er laut seiner Anwältin bisher sogar gegenüber der Polizei geschwiegen habe. Nun gab er gegenüber dem stern und RTL beispielsweise zu, im August 2021 mit einer kleinen Gruppe Mitangeklagter unterirdische Gänge unter dem Reichstag und anderen Parlamentsgebäuden erkundet zu haben. Er bestätigte zudem, dass die AfD-Abgeordnete Birgit Malsack-Winkemann ihn und zwei weitere ehemalige Bundeswehrsoldaten durch die Gebäude begleitet hatte.
Der Generalbundesanwalt wertet diese Erkundung an einem publikumsarmen Wochenende als Ausspähaktion für ein geplantes Attentat – und Teil des Plans der Gruppe, die Bundesregierung mit Waffengewalt zu stürzen. Eder gestand ein, dass die Gruppe einen Abtritt der aktuellen Regierung wollte. Allerdings ohne Waffengewalt, wie er behauptete. "Ein Sturm auf den Reichstag unter Einsatz militärischer Kräfte war nie geplant, da politisch sinnfrei", ließ Eder durch seine Anwältin Ilka Lang-Seifert aus seiner Untersuchungshaft ausrichten. Die Bundestagerkundung habe dazu gedient, "gegebenenfalls Parlamentarier bzw. Regierungsmitglieder zur Rede zu stellen".
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https://www.stern.de/politik/maximilian-...u-34590866.html
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