Terror in Deutschland
Wenn Jugendliche zu Terroristen werden
Nach ARD-Recherchen hat das Bundeskriminalamt zehn bis 30 Minderjährige im Blick, denen die Behörde einen Terroranschlag zutraut. Dennis, inzwischen ein Aussteiger, war zuerst Rechtsterrorist, dann jahrelang Dschihadist
Aus dem sperrigen Pappkarton, in dem sich die Überbleibsel seiner jahrelangen Radikalisierung stapeln, zerrt Dennis ein schwarz-weißes Banner mit arabischen Schriftzeichen. Es ist die Fahne der sogenannten Terrormiliz "Islamischer Staat". In Deutschland ist die Flagge ein verfassungswidriges Kennzeichen einer verbotenen Organisation.
Danach zieht er eine scharf geschliffene Machete, eine Schussweste und einen Koran hervor. Daneben liegen schwarze Pullover mit rechtsradikalen Slogans. "Ich wollte Menschen töten, ich war da richtig scharf drauf", erzählt Dennis.
Er stammt aus Süddeutschland, ist Mitte 20, schlaksig und trägt eigentlich einen anderen Namen. Seine extremistische Einstellung führt ihn über Jahre zuerst ins rechtsterroristische Milieu, später schließt er sich gewaltbereiten Dschihadisten an, jetzt versucht er den Ausstieg aus der Szene.
Dennis' Radikalisierung beginnt online, als er 16 Jahre alt ist. Im Internet kommt er mit Rechtsextremen aus den USA in Kontakt, die ihn ideologisch mit ihrem Hass auf Juden und Migranten prägen.
"Ich war Rassist und Antisemit", sagt er. Dies sei zu einer Zeit passiert, als er "wenige Freunde" hatte. Kurze Zeit später zieht er in eine Wohngemeinschaft von mehreren Rechtsextremen in einer norddeutschen Stadt.
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https://www.tagesschau.de/inland/gesells...ehrige-100.html
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