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Dubiose Geschäfte an der Elite-Universität

#1 von Sirius , 24.10.2024 14:34

Dubiose Geschäfte an der Elite-Universität

Zweifelhafte Stundenabrechnungen und die Vermengung von Forschungs- und Privatinteressen: Wissenschaftliche Mitarbeitende berichten von bedenklichen Vorgängen an der RWTH Aachen. Die Universität und die Landesregierung wiegeln ab.

Schon bei der Ankunft im Assessment-Center wurde Jonas mulmig. Bisher hatte er in seiner wissenschaftlichen Karriere Elektroantriebe für Fahrzeuge weiterentwickelt. Doch die schienen seinen Testern beim Bewerbungsgespräch in Aachen nicht so wichtig, sagt er heute.
„Beim Assessment ging es nicht darum, was ich kann. Sondern, wie ich etwas an Kunden verkaufen kann“, sagt Jonas, der eigentlich anders heißt. Dabei passte seine bisherige wissenschaftliche Arbeit auf dem Papier doch perfekt zum Aachener Forschungsinstitut „Production Engineering of E-Mobility Components“, kurz PEM. Es handelt sich um eines der größten Institute der RWTH Aachen, mit einem Standort an der niederländischen Grenze. Dort hatte sich Jonas vor ein paar Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter beworben. Er wollte dabei auch seinen Doktor machen.
Die Irritation, sagt er, wurde an seinem ersten Arbeitstag größer. Die wissenschaftlichen Mitarbeitenden, Doktorandinnen und Doktoranden marschierten in feinen Anzügen durch das Institut. Die Atmosphäre dort beschreibt Jonas mit dem Begriff „Berater-Swag“: Die Menschen hingen in „Calls“ mit Kunden, sausten neuen Aufträgen hinterher, erarbeiteten „Gesamtkonzepte“ für die potenziellen Geldgeber. 

Ein Oberingenieur, quasi sein direkter Vorgesetzter, habe ihn „aufgegleist“, wie man laut Jonas am PEM zu sagen pflege: Seine Dissertation habe Jonas in seiner Freizeit zu schreiben, er habe hier schließlich einen Vollzeitjob zu erledigen. „Ich dachte: Halt mal, ich bin doch über die DFG hier“, sagt Jonas. Er meint damit die Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), die Doktoranden für ihre Vorhaben oft ganz oder teilweise sponsert. Laut seinem Arbeitsvertrag mit der RWTH sollte Jonas eigentlich auch Forschungsprojekte bearbeiten.

Weiterlesen:

https://correctiv.org/aktuelles/wirtscha...e-universitaet/


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Sirius
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