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Lucy Fricke: Das Fest

#1 von Sirius , 01.11.2024 19:33

Lucy Fricke: Das Fest

Der 1974 in Hamburg geborenen Autorin Lucy Fricke ist ein wunderbarer Roman gelungen: witzig, leichtfüßig, tiefernst und voller Liebe.
von Katja Weise
Für Jakob ist klar, dass nicht gefeiert wird. Sein Leben ist schon länger in Unordnung. Der einst erfolgreiche Filmregisseur pendelt zwischen Selbstmitleid, Weltdepression und Desinteresse. Und jetzt wird er auch noch 50 - eine Zahl wie ein Abgrund. Nichts habe er erreicht, nichts werde er noch erreichen. Ellen, seit Jahrzehnten Jakobs beste Freundin, kann das nicht akzeptieren.
Als ich zwei Packungen bunter Geburtstagskerzen aus der Tasche holte, gab Jakob abermals ein erschöpftes Seufzen von sich. Immer mehr Kerzen, immer weniger Puste, meinte er. Ich hatte alt werden wollen mit diesem Freund, aber doch nicht jetzt schon.

Damit ist der Ton gesetzt - eine wunderbare Mischung aus Spott, Witz und tiefem Verständnis. Mit 50 ist mehr als die Hälfte des Lebens vorbei. Vermutlich. Aber warum sich wie Jakob schon vorzeitig von allem quasi verabschieden? Sinnlos und traurig, findet Ellen das. Sie, die, so scheint es, Jakob lange auch schon liebt, plant für ihn einen Geburtstag der Begegnungen, und das so klug, dass er das Muster erst spät erkennt. Für ihn präsentiert sich der "Festtag" deshalb zunächst vor allem als ein Tag der seltsamen Zufälle. Als erstes geht er mit Ellen ins Schwimmbad, doch taucht die aus der Umkleide nicht wieder auf. Stattdessen trifft Jakob im Becken auf Inken, mit der er vor Jahren zusammengelebt hat.
Wenn man jemanden nach langer Zeit wiedersah, traf einen neuerdings nicht selten der Schock. (...) Es war jetzt die Phase, in der man bei jedem Wiedersehen unwillkürlich zusammenzuckte, weil man nicht glauben konnte, was mit dem anderen passiert war. Inkens Lippen waren nur noch ein schmaler Strich, ihre Wangen wirkten weich und schwer. Und Jakobs Nase war größer geworden, (...) sein linkes Augenlid hing ganz leicht, überhaupt seine linke Gesichtshälfte. Warum wurden wir alle so schief?

Weiterlesen:

https://www.ndr.de/kultur/buch/tipps/Rom...,fricke186.html


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Sirius
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