Wie einst die NPD
Kripo ermittelt im Fall der „Abschiebetickets“ der AfD Karlsruhe

Mit täuschend echten „Abschiebetickets“ sorgt die AfD Karlsruhe im Wahlkampf für Aufsehen. Sie werden derzeit nicht nur im Internet verteilt. Kritiker werfen der Partei gezielte Irreführung vor.

Im Fall der „Abschiebetickets“, die die AfD Karlsruhe derzeit verteilt, ist jetzt die Kriminalpolizei tätig. Ein Sprecher der Kripo Karlsruhe bestätigte Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung.
Die neue, offen fremdenfeindliche Wahlkampagne sorgt seit dem Parteitag in Riesa am Sonntag für Aufsehen. Dort wurden die sogenannten „Abschiebetickets“ – Werbematerial, das optisch an Flugtickets angelehnt ist und in Briefkästen verteilt werden soll – erstmals öffentlich.

Auf Bildern des Parteitags ist dokumentiert, wie ein Parteimitglied das kontroverse Werbemittel in die Kamera hält. Besonders auffällig: Die „Tickets“ sind mit einem QR-Code versehen, der Interessenten direkt zur Webseite des AfD-Kreisverbands Karlsruhe weiterleitet. Dieser hat sie auch auf der Seite veröffentlicht, mit der Anmerkung: „Zeit, Illegale abzuschieben.“

Bei dem Mann, der das „Ticket“ im Video hochhält, handelt es sich laut einer Recherche des Netzwerks „Correctiv“ um Christoph Högel vom AfD-Kreisverband Bodenseekreis.
Dasselbe „Ticket“ ist zum Beispiel auch auf der Facebook-Seite des AfD-Kreisverbands Göppingen zu sehen. „Schön war’s hier. Zuhause ist es aber auch schön. Macht’s gut. Flugticket geht auf uns“: So hat die Partei ihre ausländer- und migrationsfeindliche Aktion kommentiert.

Weiterlesen:

https://bnn.de/karlsruhe/afd-karlsruhe-w...ts-im-wahlkampf