Pharmakonzern will erstmals Geheimpreis vereinbaren
Zum ersten Mal nutzt ein Pharmakonzern ein neues Gesetz, um mit den Krankenkassen einen geheimen Rabatt für ein neues Medikament zu verhandeln. Dabei handelt es sich laut NDR, WDR und SZ um das Diabetes-Medikament Mounjaro von Eli Lilly.
Von Markus Grill, NDR/WDR
Eines der letzten Gesetze, das die Ampelregierung unter Olaf Scholz (SPD) gemacht hat, ging auf einen besonderen Wunsch des Pharmakonzerns Eli Lilly zurück: Das Unternehmen hatte sich gewünscht, dass Arzneimittelhersteller künftig den Preis geheim halten dürfen, den sie für ein neues Medikament von den Krankenkassen verlangen. Die Regelung hat es ins Medizinforschungsgesetz geschafft, das vor gerade mal neun Monaten in Kraft getreten ist und wegen des Lobbyeinsatzes von Eli Lilly auch "Lex Lilly" genannt wird.
Jetzt wird offenbar wiederum Eli Lilly als erster Konzern dieses Recht in Anspruch nehmen. Laut einem Schreiben, das der Konzern Anfang Juli an Ärzte in Deutschland verschickt hat und das NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung (SZ) vorliegt, hat Lilly nach eigener Darstellung "als erstes Unternehmen in Deutschland nach dem Medizinforschungsgesetz einen Preis verhandelt, der wirtschaftlich ist und nicht veröffentlicht wird".
Bei dem Präparat, dessen Preis nun erstmals geheim bleiben soll, handelt es sich um Mounjaro, eine Spritze, die sowohl für Diabetiker als auch zur Behandlung von Fettleibigkeit zugelassen ist. Auf Anfrage bestätigt Eli Lilly, dass man sich mit den Vertretern der gesetzlichen Kassen auf "die Rahmenbedingungen für den Vertrag zum Erstattungsbetrag" geeinigt habe.
Auch ein Vertreter des Interessenverbandes der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen GKV bestätigt die laufenden Verhandlungen. Nach Informationen von NDR, WDR und SZ könnte der Vertrag schon in den kommenden Wochen unterschrieben werden.
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https://www.tagesschau.de/investigativ/n...geheim-100.html
Wie immer in Deutschland geht es nicht um den Menschen, um den Patienten, sondern nur um den Profit. Mauscheleien zwischen den Kassen und der Pharma-Industrie gehen zudem zu Lasten der Ärzte, die nicht wissen, was sie verschreiben dürfen, weil einige den Hals nicht voll genug bekommen.
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