Letzte Meldung
X

An alle neu registrierten Benutzer!

Wir achten hier auf den Datenschutz. Insbesondere auf die Privatsphäre unserer Mitglieder. Wer sich nur anmeldet, um am "Küchentisch" mitzulesen oder nur Mitgliederlisten einsehen will, wer nur Spam posten möchte und nicht auf meine PNs reagiert, den lösche ich wieder.

RE: Ist der Verbraucher an allem Schuld?

#1 von Sirius , 02.11.2016 00:10

Ist der Verbraucher an allem Schuld?

Es lässt sich beobachten, dass – gerade nach Lebensmittelskandalen oder Katastrophen, wie dem Einsturz einer Textilfabrik 2013 in Bangladesch, regelmäßig eine große mediale Aufmerksamkeit über skandalöse Herstellungsprozesse aufkommt. Anstatt die Probleme differenziert zu betrachten, wird dabei oft die Argumentation diverser Lobbyistenverbindungen aufgenommen: Der Verbraucher trägt die Schuld.
Sicherlich lässt sich eine Mitschuld der Verbraucher in Zeiten der „Geiz ist geil“-Mentalität feststellen. Aber  macht man es sich innerhalb dieser Thematik nicht zu einfach, dem Verbraucher den schwarzen Peter zu zuschieben?

Weiterlesen:

https://diefreiheitsliebe.de/politik/ist...n-allem-schuld/


Reset the World!

 
Sirius
Beiträge: 27.028
Registriert am: 02.11.2015


RE: Ist der Verbraucher an allem Schuld?

#2 von Karl Ludwig , 02.11.2016 13:23

Sollte ich dieses Argument noch einmal irgendwo zu hören oder lesen bekommen, kriege ich garantiert Plaque im Hirn. Dieses schlechte Gewissen können sich die Priester der Tatsachenverdrehung in die Haare schmieren!

Früher hat eine Gans mindestens 50,00 DM gekostet. Gestern stolperte ich über eine junge Gans (ich glaube 2.500 Kg) für 2,99 (in Worten: Unter drei Drei) Euro. Das ist doch pervers.

Wer sich elektrisch rasiert, hat Schuld an Tschernobyl und Fukushima? Nicht die Gier und dumme Verantwortungslosigkeit der Verantwortlichen? Nicht diese auf Gewinnausschüttung gebürsteten Produzenten von Scheiße, welche sie uns dann mit viel Werbung als 'absolut notwendig' einreden? Wer raucht hat selber Schuld? Die Tabakindustrie kann da nix für, - der Verbraucher entscheidet? Aber klar doch. Und mit Heroin zu dealen ist auch nicht weiter schlimm, - der Junkie entscheidet sich ja selber dafür und es steht ihm völlig frei, daran nicht kaputt zu gehen. Wo ist denn da der Unterschied. Will ich Scheiße fressen und mir dann auch noch vorwerfen lassen, diese Scheiße hätte ich schließlich selber gewollt? Nein. Ich will meine primären Bedürfnisse befriedigen und nicht die, welche nur der Vertuschung dienen.

Dieser berühmte Satz (Heine?): 'Was es alles gibt, das ich nicht brauche.' stimmt bei mir einen klitzekleinen Hauch von einer Ahnung. Ich habe meine symbolischen Bedürfnisse teilweise identifiziert und gebe mir ein wenig, aber nur ein ganz bisschen wenig, Mühe, entsprechend zu praktizieren. Doch an meinen Macken schraube ich nicht mehr herum. Die liebe ich inzwischen. Und es wäre übel, wenn ich irgend wen mit dubiosen Motiven erlauben würde, in meine Integrität zu piksen und seine Werteliste als verbindlich anzudrehen, obwohl … erstaunlich viele Leute sind immer sofort wie wild dabei, überzeugen zu wollen (vermutlich sich selber), wie man gefälligst die Prioritäten zu setzen hat.

Ich werde den Teufel tun und bestimmt keine Joghurtdeckel ablecken, bevor ich sie entsorge.

Es ist der selbe Trick, den auch die Religionen anwenden: Schuldgefühle wecken. Auf Schicksal, Gott, Sachzwänge oder Unvollkommenheit des Betroffenen verweisen - ist doch eh egal, Hauptsache das arme Schwein am Ende der Verbraucherkette wird manipuliert und kauft, und kauft, einfach weil er es nicht anders kennt und, - ganz unter uns -, im Normalfall auch zu doof ist, die Verarsche zu durchschauen, bzw. nicht dabei mit zu machen. Selbst die Klügeren rauchen, saufen, fressen Mist, benutzen Plastik, werden dick und lassen es dabei bewenden, vermutlich weil sie klug sind und deswegen ahnen, dass der Kampf, schlechte Angewohnheiten wieder los zu werden, im Krampf endet, weil er endlos ist, Sisyphus heißen andere. Die werden auch erst klüger, wenn es zu spät ist.


Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!

Karl Ludwig  
Karl Ludwig
Beiträge: 2.436
Registriert am: 10.12.2015


RE: Ist der Verbraucher an allem Schuld?

#3 von Sirius , 02.11.2016 18:56

Der berühmte Satz stammt von Aristoteles, noch bevor du die griechischen Banken gerettet hast.
Und Prioritäten setzt man selbst, so bist du für dich die größte Priorität, so ist jeder sich selbst die größte Priorität, und die muss ihm niemand „setzen“.
Schon gar nicht die Idioten, die ständig erwähnen, dass Opfer, Verbraucher, Wähler, Bürger und Poeten ja einfach alles so wollen, wie es geschieht, weil sie ja von Haus aus doof sind.
Die Joghurtdeckel sollst du auch nicht ablecken, sondern zum Leichtmetall geben. Alles schön in ein paar Dutzend Tonne füllen, sauber und getrennt, dann hat es die Versorgungswirtschaft leichter, alles wieder mit dem normalen Müll zusammenzufügen. Der Verbraucher will das so und außerdem bringt das massenhaft Kohle.
Und es freut mich, dass du endlich mal schimpfst und dir kein Ei darauf pellst.
Wo gab es noch mal die junge perverse Gans?

Sirius


Reset the World!

 
Sirius
Beiträge: 27.028
Registriert am: 02.11.2015


   


  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz