Getz isset soweit
uns blüht die Weihnachtszeit
und ich muss endlich mein Versprechen einlösen, welches ich Sirius gab (habe mich eh schon verspätet):
Vor dem Backen:
ungefähr 250 g Mehl
ca. 210 g Butter odda so
100 g gemahlene Mandeln (gibbet feddich gemahln, brauchße dich nich mit abmühen)
eine gute handvoll Zucker, große Hand = 80 g
2 Pck. Vanillezucker (Pck. steht für Päckchen, meint abba Tütchen)
gut miteinander verkneten. In Folie gewickelt für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank legen.
1 Liter Glühwein (möglichst selbstgemacht)
erhitzen
Nach ein - zwei Gläsern Glühwein, den Teig zu Rollen von ca. 4 cm Durchmesser formen, in 1-2 cm dicke Scheiben schneiden und aus den Scheiben Mondsicheln formen. Die Kipferln nicht zu eng auf ein eingefettetes oder mit Backpapier belegtes Blech legen und ca. 20 Min. bei 175 Grad (Umluft) bzw. 195 Grad (stinknormal) backen und noch einen kleinen Glühwein trinken. Beginnen die Kipferln leicht zu bräunen, nix wie raus ausem Ofn.
Nach dem Backen:
Drei - vier Minuten abkühlen lassen und in der Zwischenzeit, wenne dazu no inner Lage bis,
1 Pck. Puderzucker
2 Pck. Vanillezucker
miteinander vermischen (wenne nix Besseres zu tun hass, kannze den Puderzucker auch siebn). Die abgekühlten Kipferl in die Zuckermischung legen und wenden.
Waate, bissße richtich kalt sind und vertilgße mit dem restlichen Glühwein.
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Danke, Lotte, dass du es nicht vergessen hast!
Ich hoffe, dass ich mit 1 L Glühwein hinkomme, die Kipferln sollen ja auch gut werden. Und an die Zutaten muss man sich halten.
Die Tütchen Vanillezuckerpäckchen habe ich schon. Ungefähr cirka habe ich auch da, das wird schon klappen.
Aber warum muss der Puderzucker denn noch gesiebt werden?
Auf jeden Fall danke ich dir, Lotte, für das schöne Rezept! Nun kann die Atzvenzzeit losgehen!
Sirius
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Ich nimmma an, datter gesiebt wird, datter nich klumpich wird, aba genau weisich dat nich, hatte immer wat Besseres zu tun.
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Heute, mit dem ersten Advent, gilt die Weihnachtszeit offiziell als eröffnet.
Ja, ich gebe zu, noch fremdel ich ein wenig. Doch nicht nur ich habe mit der frühen Einläutung der besinnlichen Tage so meine Schwierigkeiten:
"...Sehr glaubensfest soll Konrad nicht gewesen sein, "fide non multum firmus", beschrieb ein zeitgenössischer Kritiker den deutsch-römischen Kaiser aus dem Geschlecht der Salier. Tatsächlich war der Herrscher wohl ziemlich genervt, als er vor 978 Jahren bereits am 26. November in Straßburg Advent feiern sollte. Prompt ließ er nach einem Ausbruch kaiserlichen Unwillens, der als Straßburger Adventsstreit in die Kirchengeschichte einging, ein paar Bischöfe zusammenscheuchen, die im pfälzischen Kloster Limburg die Wünsche ihres weltlichen Herrn in einen Synodalbeschluss fassten: Seither beginnt der Advent an einem Sonntag zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember, je nachdem, auf welchen Wochentag der erste Weihnachtstag fällt..."
http://www.sueddeutsche.de/politik/hande...n&utm_term=html
Einen schönen 1. Advent
wünscht euch
Lotte
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Im Einzelhandel beginnt die Vorweihnachtszeit ja schon Ende August, weil die Betreiber den Hals nicht voll kriegen und weil die Kunden doof sind. Aber der Kunde "will das ja so".
Und "Weihnachtsmarkt" heißt ja in erster Linie Fressmarkt. Der Konrad ist mir sympathisch.
Sirius
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ADVENT
Ein Gedicht von Loriot
Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,
Schneeflöckchen leis hernieder sinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.
Und dort vom Fenster her durchbricht
den dunklen Tann ein warmes Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
So kam sie mit sich überein;
Am Niklasabend muss es sein.
Und als das Rehlein ging zur Ruh´,
das Häslein tat die Augen zu,
erlegte sie direkt von vorn
den Gatten über Kimm und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln,
derweil die Sternlein traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen
da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muss die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waldmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied
(was der Gemahl bisher vermied) -
behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück
und packt zum Schluss, es geht auf vier,
die Reste in Geschenkpapier.
Da tönt es fern wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist´s, der in so tiefer Nacht
im Schnee noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldenem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten!
"He, gute Frau, habt Ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?"
Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch seine Frau steht schon bereit:
"Die sechs Pakete, heil´ger Mann,
s´alles, was ich geben kann."
Die Silberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt,
ein Sternlein blinkt - es ist Advent.
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Leider ist unser Weihnachtsthread aus dem letzten Jahr, in den unendlichen Weiten des World Wide Web verschwunden. Falls ihr hier beim Lesen manchmal glauben solltet, ein Déjà-vu zu haben, wird es sicherlich daran liegen, dass der ein oder andere Beitrag, vor gefühlten dreißig Tagen, den Adventkalender 2015 füllte.
Ich freue mich auf eure Beiträge!
Immer so plötzlich
Sie rast an mir vorbei, die Zeit.
Es weihnachtet, es ist so weit.
Gestern bin ich losgelaufen
Tannenkränze einzukaufen.
Die Weihnachtskiste stand im Keller,
bin ausgerutscht, ging etwas schneller.
Ich hab gekramt, ich hab gesucht
und leise vor mich hin geflucht.
Wo sind die Schleifen nur geblieben?
Von roten Kerzen hats nur sieben.
Wo hat sich denn der Rest versteckt?
Heut hab ich ihn auf dem Speicher entdeckt.
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Nachkriegsweihnacht
Glei, nach 'm Kriag, im 46er Jahr,
hats nix zum Essn gebn,
und des is wahr!
Da war des scho allahand,
wennst mit an Bauern warst verwandt.
Net zum verachtn war do a
a Onkl in Amerika!
Am heilign Abend, i schrei "Hurra!,
a Packerl aus Amerika!",
von unsra liabn Tante Rosn,
gefüllt mir hoffnungsvollen Dosn.
I reiß glei auf und reck mein Hals,
obn drauf san pfeigrod 3 Pfund Schmalz.
"A Kilo Bohnakaffee - schau -
a große Dosn mit Kakau!"
Und nebn dro, o guate Seel,
a Büchsn mit Olivnöl,
a große Dosn Reis,
zwoa Kilo Mehl,
wia Schnee, so weiß!
Und alles schrieb die Tante Rosn
höchst eigenhändig auf die Dosn.
Bloß von da Weißblechdosn untn,
da war des Zetterl hoit vaschwundn.
Was kannt in dera Dosn sei?
I habs probiert - a paarmoi glei.
Es war net saua und net siaß,
gschmeckt hats wia eigeschlaffane Füaß.
So ham mia uns die Köpf zerbrocha:
"Was kannt ma aus dem Puiva kocha?"
D' Mam moant: "Des kunnt a Schmankal sei,
mia kocha draus an guatn Brei!"
So haut sie glei mit Muich und Ei
des Puiva in de Pfanna nei.
An guatn Rat gibt ihr no d' Oma:
"Tua nei a Prisn Zimtaroma,
rührs zsamm no mit an Löffe Schmoiz
und tua dazua a Prisn Soiz!"
Und mit am Eibrenn und an Zwiebl,
hats wirkli gschmeckt - war gar net übl!
Ja, liabe Leut, scho drei Tag drauf
klärt mit am Briaf sich alles auf.
Und schuid dro, 's is a schwacha Trost,
warn bloß die Schlampa von da Post!
Denn Tante Rosn, die hat gschriebn:
"I schick euch heit a Packerl nach drübn
mit lauta scheene, guate Sachn
und hoff, dass de a Freud euch machn.
Nur, was ihr leida no net wisst's,
dass Onkl Schorsch jetzt gstorbn is.
Er war trotz seina 90 Jahr
a echta Baia, des is wahr!
I will sein' letztn Wunsch euch kündn:
dahoam wui er sei Ruahstatt findn.
Und so sei es, wie es sei:
setzt 'zn halt in aller Stille bei!
Sei Aschn is in da Weißblechdosn - !
In stiller Trauer: Tante Rosn."
Und so ham mia, - mia wer'n des nia vagessn,
an Weihnachtn '46 unsern Onkl aufgfressen!
http://www.weihnachtsstadt.de/gedichte/l...-weihnacht.html
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Sonntag, 1. Advent, 10 Uhr
In der Reihenhaussiedlung Önkelstieg lässt die Rentnerin Erna B. durch ihren Enkel Norbert drei Elektrokerzen auf der Fensterbank ihres Wohnzimmers installieren. Vorweihnachtliche Stimmung breitet sich aus. Die Freude ist groß.
10:14
Beim Entleeren des Mülleimers beobachtet Nachbar Ottfried P. die provokante Weihnachtsoffensive im Nebenhaus und kontert umgehend mit der Aufstellung des zehnarmigen dänischen Kerzensets zu je 15 Watt im Küchenfenster. Stunden später erstrahlt die gesamte Siedlung Önkelstieg im besinnlichen Glanz von 134 elektrischen Fensterdekorationen.
19:03
Im 14 km entfernten Kohlekraftwerk Sottrup-Höcklage registriert der wachhabende Ingenieur irrtümlich einen Defekt der Strommessgeräte für den Bereich Stenkelfeld-Nord, ist aber zunächst noch arglos.
20:17
Den Eheleuten Horst und Heidi E. gelingt der Anschluss einer Kettenschaltung von 96 Halogenfilmleuchten durch sämtliche Bäume ihres Obstgartens an das Drehstromnetz. Teile der heimischen Vogelwelt beginnen verwirrt mit dem Nestbau.
20:56
Der Discothekenbesitzer Alfons K. sieht sich genötigt, seinerseits einen Teil zur vorweihnachlichen Stimmung beizutragen, und montiert auf dem Flachdach seines Bungalows das Laserensamble "Metropolis", das zu den Leistungsstärksten Europas zählt. Die 40 Meter hohe Fassade eines angrenzenden Getreidesilos hält dem Dauerfeuer der Nikolausprojektion mehrere Minuten stand, bevor sie mit einem hässlichen Geräusch zerbröckelt.
21:30
Im Trubel einer Julklubfeier im Kohlekraftwerk Sottrup-Höcklage verhallt das Alarmsignal aus Generatorhalle 5.
21:50
Der 85jährige Kriegsveteran August R. zaubert mit 190 Flakscheinwerfern des Typs "Varta Volkssturm" den Stern von Betlehem an die tiefhängende Wolkendecke.
22:12
Eine Gruppe asiatischer Geschäftsleute mit leichtem Gepäck und sommerlicher Bekleidung irrt verängstigt durch die Siedlung Önkelstieg. Zuvor war eine Boing 747 der Singapor Airlines mit dem Ziel Sydney versehentlich in der mit 3000 bunten Neonröhren gepflasterten Garagenzufahrt der Bäckerei Bröhrmayer gelandet.
22:37
Die NASA-Raumsonde Voyager 7 funkt vom Rande der Milchstraße Bilder einer angeblichen Supernova auf der nördlichen Erdhalbkugel. Die Experten in Houston sind ratlos.
22:50
Ein leichtes Beben erschüttert die Umgebung des Kohlekraftwerkes Sottrup-Höcklage. Der gesamte Komplex mit seinen 30 Turbinen läuft mit 350 Megawatt brüllend jenseits der Belastungsgrenze.
23:06
In der taghell erleuchteten Siedlung Önkelstieg erwacht die Studentin Bettina U. und freut sich irrtümlich über den sonnigen Dezembermorgen. Um genau 23:12 betätigt sie den Schalter ihrer Kaffeemaschine.
23:12:14
In die plötzliche Dunkelheit des gesamten Landkreises Stenkelfeld bricht die Explosion des Kohlekraftwerks Sottrup-Höcklage wie Donnerhall. Durch die stockfinsteren Ortschaften irren verstörte Menschen, Menschen wie du und ich, denen eine Kerze auf dem Adventskranz nicht genug war.
https://www.youtube.com/watch?v=7mLZxk0HQeQ
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Zitat von scrabblix
Getz isset soweit
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und ich muss endlich mein Versprechen einlösen, welches ich Sirius gab (habe mich eh schon verspätet):
Vor dem Backen:
ungefähr 250 g Mehl
ca. 210 g Butter odda so
100 g gemahlene Mandeln (gibbet feddich gemahln, brauchße dich nich mit abmühen)
eine gute handvoll Zucker, große Hand = 80 g
2 Pck. Vanillezucker (Pck. steht für Päckchen, meint abba Tütchen)
gut miteinander verkneten. In Folie gewickelt für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank legen.
1 Liter Glühwein (möglichst selbstgemacht)
erhitzen
Nach ein - zwei Gläsern Glühwein, den Teig zu Rollen von ca. 4 cm Durchmesser formen, in 1-2 cm dicke Scheiben schneiden und aus den Scheiben Mondsicheln formen. Die Kipferln nicht zu eng auf ein eingefettetes oder mit Backpapier belegtes Blech legen und ca. 20 Min. bei 175 Grad (Umluft) bzw. 195 Grad (stinknormal) backen und noch einen kleinen Glühwein trinken. Beginnen die Kipferln leicht zu bräunen, nix wie raus ausem Ofn.
Nach dem Backen:
Drei - vier Minuten abkühlen lassen und in der Zwischenzeit, wenne dazu no inner Lage bis,
1 Pck. Puderzucker
2 Pck. Vanillezucker
miteinander vermischen (wenne nix Besseres zu tun hass, kannze den Puderzucker auch siebn). Die abgekühlten Kipferl in die Zuckermischung legen und wenden.
Waate, bissße richtich kalt sind und vertilgße mit dem restlichen Glühwein.
Au wacke, liebe Lotte, wenn ich zwei Glühwein getrunken habe, forme ich bestimmt keine Mondsicheln mehr.
Danke für das Rezept und eine schöne Vorweihnachtszeit.
Leo
Schreiben macht schön.
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Liebes Christkind, ich war das ganze Jahr total brav.
Naja, die meiste Zeit.
Okay, manchmal.
Ist schon gut, ich kaufs mir selbst.
http://de.webfail.com/
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Zitat von scrabblix
Ich nimmma an, datter gesiebt wird, datter nich klumpich wird, aba genau weisich dat nich, hatte immer wat Besseres zu tun.
Endlich eröffnet Lotte offiziell die Weihnachtssaison! Es kann also los gehn! Viel Erfolg Sirius- bring uns welche an den Küchentisch!
"Leg dein ganzes Sein in dein geringstes Tun" (Pessoa)
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Registriert am: | 23.11.2015 |
Atzvent, Atzvent, manch´ Lichtlein brennt
ein Minentreter rennt und rennt,
all jenen Sternlein nach, den grünen,
egal wem sie auch sonst so dienen.
Er zahlt`s zurück auf Hellers Pfennig,
"Du bist mein Freund nun, ja Dich kenn´ich"
das sind dann seine warmen Worte,
ein schmutz´ges Witzlein seiner Sorte,
er noch gern mühsam aus sich bläht,
und tritt die Mine, da ist´s zu spät!
Und in der Mine Feuerwerk,
Tausend Sterne! Weihnachtswerk!
http://m.ariva.de/forum/Heute-ist-ein-pr...end-fuer-396762
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Sehr atzvendlich, Sirius!
Wie die Eisblumen ans Fenster kamen
Die Eisblume, eine in dieser Region inzwischen äußerst seltene Pflanze, blühte in meiner Kindheit, wenn es fror, jeden Morgen auf unseren Fensterscheiben. Diese wunderbaren Gebilde faszinierten mich stets aufs Neue. Sie ließen mich fast vergessen, wie kalt es mir in der Nacht zuvor gewesen war. Zentralheizung und Thermopenscheiben gab es noch nicht, und im Ofen brannte nachts kein wärmendes Feuer. In frostigen Nächten krochen meine Brüder und ich zusammen in ein Bett, legten unsere Plumeaus übereinander und zitterten uns gegenseitig warm. Klar, dass wir nicht nur zitterten, wir quatschten natürlich auch noch eine ganze Weile, spielten Wortspiele und dachten uns Geschichten aus. Einmal unterhielten wir uns über die Eisblumen und ihre Entstehung. Die Erklärungen meiner Brüder leuchteten mir zwar ein, waren mir aber wohl nicht romantisch genug. Ich stellte mir gerne vor, dass Engel sie ans Fenster malten. So fand ich es sehr schade, dass sie schmolzen, wenn der Ofen bollerte, und die Engel sich die ganze Mühe umsonst gemacht hatten. Immer wieder nahm ich mir vor, zuzusehen, wie die Eisblumen ans Fenster gemalt wurden. Das muss mich wohl sehr angestrengt haben, ich bin leider immer eingeschlafen. Aber wenn ich morgens aufwachte, bühten sie.
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