Der Weise unterm Banyanbaum ging mit der Zeit. Seine ersten Jünger konnte er noch mit Überlegungen der idiotisch-klassischen Art beeindrucken: „Wie hört es sich an, wenn man mit einer Hand klatscht?“ Mit diesen Worten sicherte er sich jede Menge Leute und wurde zu einem offiziellem Sadhu, auch wenn er das Ding mit der Askese eher als eine Richtlinie für Andere ansah. Er mochte nun mal Beefcurry and Western Girls. Das wiederum erhob ihn schnellstens zum Mahatma und gleich darauf zum Guru.
Sie kamen, safrangelb gekleidet, und fragten nach dem Sinn. Nach dem Sinn fragen! 'Was hat das denn für einen Sinn', befand der Guru und als naheliegenden ersten Schritt in die richtige Richtung wäre ein Ablegen der Kleidung wegen der Gebundenheit an alles Irdische. Der zweite Schritt war leicht zu erraten und der Guru musste nur mit der Zeit gehen, um seinen Standard zu halten:
Das Leben ist relativ, aber in welcher Relation.
Oder: Ist selbstorganisiertes Chaos.
Am längsten hielt sich: 'Das Leben ist eine Wellenfunktion, die sofort zusammenbricht, wenn man sie beobachtet`, dicht gefolgt von: 'Das Leben ist nur eine Ansammlung von Regeln, welche die subatomaren Teilchen entstehen lassen'.
Doch nun bekam er Probleme. Welch Gleichnis ist denn Up-to-day? 'Das Leben ist wie dieses viereckige Ding da. Je mehr Apps, um so lebendiger'? Das hört sich doch Scheiße an.
Und so drohte unser Guru noch vor Erreichen des Rentenalters arbeitslos zu werden – es sei denn, jemandem fällt ein neuer Spruch ein.
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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