Der Verlust der Liebe
Das Herz klopft langsam tonnenschwer,
mein Schrittmacher – scheint's kann nicht mehr.
Das irre Licht deiner Pupillen,
bricht mir das Glück und auch den Willen.
Ich muss die Windeln enger binden,
sonst würd' die Scheiße mir entschwinden.
Die Pisse flieht in den Katheder,
es klingt als reißt der Wanduhr Feder.
Ich mess’mich mit dem Thermometer:
auf vierzig eins Degrees gleich steht er.
Weil ich in deiner Hand verharre,
ergreift mich fast die Totenstarre.
Mein Augenlid es flattert leise -
Orthoptera im Kopf auf Reise.
Das Hirn verdunkelt meine Sicht,
womit mein Herz aus Glas zerbricht.
Als ich zum Seelengrund nun sinke
und mich am Liebesrest betrinke,
weiß ich, dass alles das passiert
Wenn man die Liebe letzt’ verliert.
Der Geist einer Sprache offenbart sich am deutlichsten in ihren unübersetzbaren Worten (Wittgenstein)
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Deine Verse sind weit entfernt von romantisch und doch ist die Liebe das einzige, was deinem LI bis zum letzten Atemzug wichtig ist. Ganz Ralfchen eben.
Liebe Grüße
scrabblix
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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In der zweiten Strophe hätten mir deine Ralfismen gut getan, da hätte die Eindringlichkeit nicht drunter gelitten.
Aber was dir wichtig ist, dein Herzgefühl, ohne es auszusprechen und doch zu schreiben, das kam rüber.
Sirius
Reset the World!
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die zweite strophe ist eine rein metaphorische, die das totale absinken aller körper-absonderungsfunktionen begreift. das gefühl wenn dich jegliche stärke in den eingeweiden verlässt in deiner angst, dass du nun alles verloren hast was zu verlieren ist: DIE LIEBE.
in ST3 will ich das rasen zwischen hitze und kälte metaphorisch verstanden wissen, dass uns als zwei wesentliche empfindungen in angst-zuständen bekannt ist.
Der Geist einer Sprache offenbart sich am deutlichsten in ihren unübersetzbaren Worten (Wittgenstein)
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Das "Betrinken am Liebesrest" finde ich, ist ein starkes Bild.
Wie oft habe ich mich nach einer verflossenen am letzten Fetzen der gemeinsamen Zeit festgehalten...
Fürchterlich und oftmals würdelos, so bringt es dein Gedicht rüber.
Gern gelesen.
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genau Janus. das musste ich in einem bild wortmalen, denn es ist das was uns am allermeisten wehtut, wenn wir die bodenreste aus der trockenen seelenhülle aufsaugen...
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