Du siehst mich nicht. Und weißt doch, ich bin da.
Ich bin verwirrt, was ist der wahre Grund?
Ich häng am Kreuz, mein täglich Golgatha.
Sähst du mein Herz, du wüsstest, es ist wund.
Ich träum von dir. Kein Traum, der ohne dich.
Und wie enttäuschend, wenn ich dann erwacht:
Das Zimmer leer - du warst nur Traum für mich.
Der Tag geschieht. Und ich leb für die Nacht.
Doch gestern war‘s, du liefst mir übern Weg,
ich dachte nicht an dich, ich war spät dran.
Du sagtest leis „Pardon!“, ein bisschen schräg.
Und dann, ach du … Dann blicktest du mich an.
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Dieses "Ach, du.." klingt so, als hätte es weh getan.
Das LI hängt wohl einer unerfüllten Liebe nach, diese Melancholie, im Sehnen verborgen, ist ganz wunderbar rübergekommen.
Ein feines Werk!
Sirius
Reset the World!
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Lieber Sirius,
nein, nicht unbedingt eine unerfüllte Liebe. Die Frau darf es aus noch immer herrschenden gesellschaftlichen Gründen nicht, sich dem Geliebten zu öffnen. Und der Kerl ist schüchtern, er traut sich nicht an die Frau heran, bewundert sie nur heimlich, er traut sich noch nicht mal, sie offen anzusehen, geschweige denn sie anzusprechen. Beide wissen aber, was sie füreinander empfinden. Liebende wissen das unausgesprochen.
Solche komischen Lieben gibt es. Und meist hilft dann der Zufall, dass sie sich erklären können. Wie in meinem Gedicht: Zum erstenmal sieht er ihr ins Gesicht. Und alles weitere ergibt sich dann.
Danke fürs Reinsehen, Sirius. Und auch, dass dir das Gedicht gefällt.
Lieben Gruß, Angelika
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