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RE: Eine wüste These

#1 von Karl Ludwig , 21.02.2017 09:10

Meine Bekannte (inzwischen sollte sie ja in diesen Kreisen bekannt sein, ...äh...) meinte nach einer populärwissenschaftlichen Lektüre über Neandertaler: „Also, wenn Asiaten und Europäer geringe Mengen Neandertaler in ihrem Erbgut tragen, Afrikaner aber nicht, liegt es doch nahe, dass denen etwas fehlt. Etwas, welches das genetische Roulett mit zusätzlichen Feldern versehen hatte und somit überdurchschnittlich viele neue Kombinationen, Mutationen gar ermöglichte. Die Mischung macht's. Deswegen kapiert dein Nachbar aus Eritrea auch nicht, dass er das Flurlicht wieder ausschalten sollte, weil es keine Automatik hat.“

„Hm. der Spiegel vom 12.02.2016 sagt aus, dass ich wegen diesen zusätzlichen Genen suchtanfälliger wäre. Eine klare, mir durchaus einleuchtende Angelegenheit. Oder hier, vom 02.04.2014: Gene von Neandertalern haben den Fettstoffwechsel von modernen Europäern offenbar stark beeinflusst (Oh Gott, mein Hüfthalter bringt mich noch um). Deswegen können diese Breitarschwuchtbrummen nichts für ihr Essverhalten. Und das: Jeder Europäer trägt zwei Prozent Neandertaler-Gene in sich. Wie Wissenschaftler herausfanden, stärkt das das Immunsystem.“

„Du, ich wollte darauf hinaus, dass die Afrikaner es einfach nicht drauf haben.“

„Oh, eigentlich wollten die Autoren rassistische Weltbilder auf den Kopf stellen. Guck ma: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...0848.html“

„Das ist doch kein Rassismus, wenn du selber zugibst, dass dein Nachbar die tiefen Teller nicht erfunden hat.“

„Na, ich darf einen Blödmann Blödmann schimpfen, egal welche Hautfarbe der hat. Du aber begibst dich mit diesen Überlegungen auf ein ethisch minenverseuchtes Gebiet.“

„Und warum kommen die dann nicht endlich mal in die Hufe?“

„Weil sie Bodenschätze haben, die postkolonialistisch auszubeuten sind. Oder eine geostrategische Funktion.“

„So einfach?“

„Nee, so kompliziert. Hüte dich vor einfachen Erklärungen.“

„So wie du gerade?“


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RE: Eine wüste These

#2 von Eris_Ado , 21.02.2017 16:32

Zitat von Karl-Ludwig


http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...0848.html“




Das hat jetzt nichts mit der Geschichte zu tun, aber in dem Spiegel-Link ist mir etwas aufgefallen:

Zitat
Was für eine herrliche Pointe: Die Farbmerkmale der angeblich überlegenden Rasse entpuppen sich als Erbe einer ausgestorbenen Menschenart, die vor 30.000 Jahren aus der Welt fiel, weil sie nicht mehr hineinpasste.


Was bedeutet "nicht mehr hineinpassen"? Wenn man "nicht mehr hineinpassen" als Synonym für "ausgestorben" verwendet, dann passte der Dodo auch nicht mehr in die Welt.
Oder meint ein "nicht mehr hineinpassen" ein Verschwinden ohne direkte Einwirkung des homo sapiens?
Kann man davon ausgehen, dass die Neandertalerpopulation friedlich entschlief? Ich glaube das nicht. Friedliche Koexistenz passt irgendwie nicht zum homo sapiens.

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RE: Eine wüste These

#3 von Karl Ludwig , 21.02.2017 17:23

Nun, man sollte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Irgendwie stimmt es ja auch: Kein Platz für den Neandertaler. Ob ausgerottet, im Genpool versackt, friedlich entschlafen, als Ausdruck massivster Selbstkritik (Meine Augenwülste rauben mir den Blick) Selbstmord begangen ... Es gibt ihn nur noch als Gensequenz. Mehr Platz hat ihm das gnadenlos alles überrollende Rad der Geschichte nicht gegönnt.

Eines verstehe ich nicht. Mich macht es fast stolz, mit allen Lebewesen dieser Welt teilweise verwandt zu sein. Und andere sind so entsetzt über die (tatsächlich!) 99 % gemeinsame Gene die der Mensch mit Mäusen gemein hat, dass sie diese wissenschaftlich fundierte Theorie leugnen und lieber durchdrehen.

Jedenfalls halte ich es für gefährlich, von den Zuständen in Afrika, die wir Westler größtenteils verursacht haben, auf die mentale Quanti- oder Qualität der dort lebenden Völker zu schließen. Das sagt auch wenig über Moral und Ethik aus, die einzige Messlatte, welche ich absolut gelten lasse.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich negroide Menschen sehr befremdlich finde. Diese roten Adern in den Augen. Diese Nasen. Diese Wurstlippen, voll unerotisch. Und die Sprachen klingen selbst bei gemütlicher Unterhaltung wie zornig. Und riechen tun die auch ganz anders.

Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann? Alle, die AD sind, einen vortreten.


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RE: Eine wüste These

#4 von Lucyinthesky , 21.02.2017 21:11

Hallo Karl-Ludwig,

eine schöne Geschichte!


Zitat von Eris_Ado
Oder meint ein "nicht mehr hineinpassen" ein Verschwinden ohne direkte Einwirkung des homo sapiens?
Kann man davon ausgehen, dass die Neandertalerpopulation friedlich entschlief? Ich glaube das nicht. Friedliche Koexistenz passt irgendwie nicht zum homo sapiens.



Hallo Eris_Ado,

vielleicht wurde der Neandertaler als Genpool benutzt, ich halte das nicht für ausgeschlossen.

LG,
Lucy

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RE: Eine wüste These

#5 von Sirius , 21.02.2017 22:15

Vielleicht waren ja die Neandertaler auch recht lustig, weil um Düsseldorf rum ja viel Karneval gefeiert wird.
Immerhin scheint man mit deiner Bekannten, von der wir außer ihrer Pesto-Leidenschaft rein gar nichts wissen, trefflich streiten zu können. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es immer gut ist, wenn man jemanden kennt, der Schuld hat, selbst wenn man ganz, ganz weit zurückgreifen muss.
Die Erklärung für den dusseligen Eritreaner jedenfalls hat schon einen wissenschaftlichen Touch. Dem könnte man auch gleich die Schuld für unsere dicken Ärsche unterjubeln, dann hat man jemanden vor Ort und muss nicht immer die schweren Knochen und die Gene bemühen.
Davon abgesehen war die Geschichte wieder höchst amüsant und hätte wunderbar in eine Karl-Ludwig-Kolumne gepasst, auch, weil wir alle für Bekannte eine Schwäche haben, die es mit dir aushalten.

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RE: Eine wüste These

#6 von Eris_Ado , 21.02.2017 23:10

Zitat von Lucyinthesky


Hallo Eris_Ado,

vielleicht wurde der Neandertaler als Genpool benutzt, ich halte das nicht für ausgeschlossen.




Vielleicht war es einfach nur eine Sexunlust des Neandertalers.
https://de.wikipedia.org/wiki/Neandertaler

Zitat
Der deutsche Paläoanthropologe Friedemann Schrenk vermutet daher: „Am wahrscheinlichsten erscheint die Theorie des Neandertalers als Fortpflanzungsmuffel. So genannte ‚bottle-neck‘-Situationen, also Bevölkerungsengpässe, waren keine Seltenheit in der Geschichte der Menschheit und könnten daher auch den Neandertaler betroffen haben.“



Die Neandertaler waren vielleicht einfach nicht geil genug. Schlecht für die Europäer mit ihrem Neandertalererbgut. Wir müssen uns abends vor den Fernseher knallen, während der "Schwarze gerne schnackselt" (Gloria von Thurn und Taxis)
Das Leben ist ungerecht.

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RE: Eine wüste These

#7 von Sirius , 21.02.2017 23:12

Der Adel schnackselt auch gern, um adelig zu werden (siehe ebenfalls Gloria von Thurn und Taxis)


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RE: Eine wüste These

#8 von Karl Ludwig , 22.02.2017 09:22

Zitat von Sirius

Immerhin scheint man mit deiner Bekannten, von der wir außer ihrer Pesto-Leidenschaft rein gar nichts wissen, trefflich streiten zu können.Sirius



Und ob. Eine geborene Disputantin, was sie natürlich sofort verneinen würde.


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