Roman „Realitätsgewitter“ von Julia Zange
Träumt viel, weint viel & liest Goethe
Die Autorin Julia Zange erzählt von einer Gesellschaft, in der niemand zuviel von sich preisgeben will. Denn das käme einer Schande gleich.
Marla hat 1.675 Facebook-Freunde: Künstler, Designer, Modejournalisten, Clubbesitzer. Alle leben nur für den Moment, niemand plant voraus, schon gar nicht den nächsten Tag. Marla schwirrt von Partys zu Dates, alle sind schnell beendet, nirgendwo bleibt sie hängen. Gespräche sind inhaltslos und ohne Bedeutung. Bekanntschaften sind prädestiniert, oberflächlich zu bleiben, denn niemand will seine Ängste offenbaren. Jeder/r bleibt in der eigenen Welt gefangen. Auch Marla. „Ich bin eine unabhängige Frau aus Berlin. Ich brauche niemanden“, ist ihre Devise.
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Ich habe reingelesen und war erwartungsgemäß enttäuscht. Was bleibt einer Popliteratin und Schauspielerin in Berlin auch anderes übrig. Klingt böse, ja, aber diese vielen hochgejazzten Gesellschaftsromane mit dem ach so schonungslos nüchternen Blick auf das Facebook- und Clubleben usw., diese isolierten und oberflächlich lebenden Plastikmenschen mit ihren preisgekrönten Erkentnissen, nerven regelrecht. Genauer gesagt, nerven sie meine Generation, die ganz wunderbar ohne diesen Mist aufgewachsen ist, und sich einfach nur noch über die heutige wundert und manchmal soetwas wie tiefes Mitleid empfindet. Werden kommende Generationen dies auch tun? Absurde Preisfrage.
Zanges Marla, die Selbstverarbeitung ist spürbar. Das literarisch gern überbewertete Berlin nölt mich hier an. Zange selber ist für mich interessanter, wenn sie neben einem Borowski steht.
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Danke für deine Einschätzung, Richard! Hat mir gut gefallen!
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