Gespensterwolken ball'n sich zu bizarren Türmen -
als wollten sie das tiefe Blau des Himmels stürmen.
Die Abenddämmerung malt violette Streifen,
in ihrem Farbenspiel beginnt die Nacht zu reifen.

Ein Vogel schüttelt sich den Tag aus dem Gefieder
und Häuserwände heben träge ihre Lider.
Wind - kühler Wind streift das Gewand der hohen Bäume:
Atme die Stille ein und träume, träume, träume...


Stille (etwas verändert)

Gespensterwolken ball'n sich zu bizarren Türmen -
als wollten sie das tiefe Blau des Himmels stürmen.
Die Abenddämmerung malt violette Streifen,
in ihrem Farbenspiel beginnt die Nacht zu reifen.

Ein Vogel schüttelt sich den Tag aus dem Gefieder
und Häuserwände heben träge ihre Lider.
Bald streifen Winde das Gewand der stolzen Bäume:
Atme die Stille ein und träume, träume, träume...

Schön hast du sie eingefangen, die Ruhe vor dem Sturm Jonny!

Einzig die vorletzte Zeile vertreibt die Stille mit einem Stolperer. Ich hab mal ein wenig gebastelt:

"...Bald streifen Winde das Gewand der stolzen Bäume..."


Heiter bis wolkige Lottegrüße in deinen Sonntag

Einfach wundervoll, Jonny! Wenn ich nur wüsste wo, würde ich auch so träumen.
Die Verbesserung von Lotte finde ich sehr gelungen.
Ein ganz hervorragendes Gedicht vom Sehnsuchts-Meister.

Sirius

Na dann übernehme ich doch gern deinen Vorschlag, Lotte.
Und sage danke!


Manchmal, da ist Stille angenehm, manchmal tut sie weh...
Aber auf jeden Fall freue ich mich wieder über dein Lesen, Sirius.
Ich danke dir!

Liebe Grüße in euren Montag
Jonny

Jonny, dein Gedicht ist klasse! Und ja, nimm die zweite Version!
Einzig das Wort ball'n würd ich noch verändern..

Jonny - das ist mit das Beste, was ich bisher von Dir gelesen habe!!! Die mich begeisternden Gedichte aus diesem Forum drucke ich mir immer aus, damit sie nicht verloren gehen - dieses gehört dazu.

"Gespensterwolken" ist herrlich, fast kindlich-naiv. Und ja - ballen statt ball'n. Dass Nächte reifen und Häuserwände Lider haben, habe ich immer schon geahnt, hier ist die Bestätigung - DANKE!

Mir gefällt die erste Version mit "Wind - kühler Wind streift das Gewand der hohen Bäume" wesentlich besser, ist für mein Empfinden irgendwie frischer.

Weiter so, Jonny! Klasse!

weegee

Lieber Jonny,

eine schön poetische Beschreibung der Dämmerung. Zwei gekonnte Metaphern, die mir gut gefallen.
Eine Überlegung nur: In der letzten Zeile wechselst du vom Jambus zum Daktylus, du hast dir sicher was dabei gedacht, um das "Atme" voranstellen zu können. Aber wie wäre es so:

Des Tages Stille atme, träume, träume, träume.
Oder: Der Stunde Ruhe atme, träume, träume, träume. (Hier verstärken die beiden "u" noch die Stille)

So wärst du noch im Jambus geblieben. Wobei mich dieses "und" vor "träume" etwas stört. Und "einatmen" scheint mir auch nicht so das Richtige.

Lieben Gruß, Angelika

Liebe Martina, lieber weegee, liebe Angelika

Ich danke euch von Herzen, ihr lieben, aber seht es mir bitte nach, wenn ich meine kleinen Zeilen jetzt einfach so stehen lasse, wie ich sie geschrieben habe.
Sicher klänge das eine oder andere besser wenn es umformuliert würde, aber dann fliehen irgendwie die Worte aus meinen Gedanken...



Liebe Grüße
Jonny

Auf jeden Fall, Jonny. Es ist nur deins. So oder so ist es ein tolles Gedicht. Wenn dir deine Nase gefällt, so wie sie ist, ist es eine gute Nase. Gedicht und Nase sind Teile von dir.

weegee

Wunderschön verträumt und poetisch, lieber Jonny.

Für mich ein Lesezeichen.

Leogrüße

Das freut mich wirklich, liebe Leo, hab vielen Dank!

Jonny

Und nochmal lieben Dank dir, weegee, für dein Verstehen!

Jonny