Ingeborg Bachmann: Am Ende Verzweiflung
Mit "Male Oscuro" und dem "Buch Goldmann" startet die neue, auf 30 Bände geplante Werkausgabe Ingeborg Bachmanns. Es geht um Trennung, Krise und Schmerz "Das Ende haben wir nicht gut bestanden, beide nicht." Das schreibt Max Frisch 1975 in seiner autobiografischen Prosa Montauk. Ingeborg Bachmann war da schon zwei Jahre tot. Zum letzten Mal haben sie einander 1963 in einem römischen Café gesehen, Frisch erwähnt es schonungslos beiläufig, es war längst alles gesagt. Nur was heißt "beide"? Von 1958 an waren sie ein Paar, bis er die Beziehung – sie war problematisch genug – 1962 beendete. Sie erlebte einen Zusammenbruch, mehrere Klinikaufenthalte folgten. Irgendwann, schon Jahre später, schrieb sie: "Das Leben ist zu Ende, schön war es nicht." Die Krise, in die sie durch die Trennung geraten war, hat sie Mitte der 1960er in Aufzeichnungen festgehalten, private, der Krankheit geschuldete Notate, die nach ihrem Tod ebenso unter Verschluss blieben wie Tagebücher und Korrespondenz, darunter die Briefe, die sie mit Frisch wechselte.
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http://derstandard.at/2000058295686/Inge...de-Verzweiflung
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Ich weiß schon, weshalb ich kein Tagebuch führe. Das erspart meinen Erben eine Menge Ärger.
Ich denke aber, dass Ingeborg Bachmann eine sehr einsame Frau gewesen sein muss, wenn sie intimste Dinge aufgeschrieben hat. Eine kleine Eitelkeit und Selbstmitleid wird auch dabeigewesen sein: Seht her, wie ich gelitten habe, das ist die wirkliche Wahrheit über mich!
Angelika
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