Stadt, fensteräugig,
fessele mich nicht, Krake
des Erdengestades.
Hier segeln
die Mauern mit Flügeln
aus Beton und Glas.
Sie heben mich zurück
in mich selbst, in mein Blut,
auf den Anfang.
Wären die Wolken nicht.
Wolken über verlorenen Häusern,
die schlafen im Gemäuer des
Jahrhunderts mit
verschlossenen Türen.
War da ein See?
Antwort gibt die Brache mir,
die stille Reue der Wälder
schreit in den Tag.
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Liebe Angelika,
Dein Gedicht gefällt mir!
Ich kenne die Stadt mit ihrem Würgegriff, ihren Fesseln, die einem Freiheit versprechen. Hier und da ein Stück Natur, eine Wolke, etwas das nicht aus Beton ist und schon allein deshalb tröstlich.
Der letzte Satz ist tiefgehend und schwer und traurig: "die Reue der Wälder schreit in den Tag" -eine großartige Formulierung!
"Leg dein ganzes Sein in dein geringstes Tun" (Pessoa)
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Ja, liebe Kama tanha, der Traum des Städters: zurück zur Natur. Ich kann mich über mein Wohnviertel nicht wirklich beklagen, aber Natur im Sinne von Natur ist es nicht, es ist domestizierte Natur. Mir fehlen die Wälder, die weiten Wiesen und die Felder, über die ich gegangen bin. Die Sehnsucht nach Weite ist immer in mir. Danke für deinen verständnisvollen Kommentar, Kama tanha.
Angelika
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