Träume
Es sind meine Nächte
durchflochten von Träumen,
die süß sind wie junger Wein.
Ich träume, es fallen die Blüten von Bäumen
und hüllen und decken mich ein.
Und all diese Blüten,
sie werden zu Küssen,
die heiß sind wie roter Wein
und traurig wie Falter, die wissen: sie müssen
verlöschen im sterbenden Schein.
Es sind meine Nächte,
durchflochten von Träumen,
die schwer sind wie müder Sand.
Ich träume, es fallen von sterbenden Bäumen
die Blätter in meine Hand.
Und all diese Blätter,
sie werden zu Händen,
die zärteln wie rollender Sand
und müd sind wie Falter, die wissen: sie enden
noch, eh sie ein Sonnenstrahl fand.
Es sind meine Nächte,
durchflochten von Träumen,
die blau sind von Sehnsuchtsweh.
Ich träume, es fallen von allen Bäumen
Flocken von klingendem Schnee-
Und all diese Flocken,
sie werden zu Tränen.
Ich weinte sie heiß und wirr –
begreif meine Träume, Geliebter, sie sehnen
sich alle nur ewig nach dir.
8.11. 1941
Selma Meerbaum-Eisinger
Reset the World!
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Ein wunderschönes Gedicht, Sirius!
Was für eine gelungene Wortwahl.
Hier hast du wieder einen Juwel gefunden...
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