Aufstand der Soldaten
Gegen die Drohung von US-Präsident Trump, das Militär gegen Demonstranten einzusetzen, protestieren der alte und der neue Verteidigungsminister. Das zeigt, in welch prekärem Zustand die amerikanische Politik ist.
Kommentar von Hubert Wetzel, Washington
Das ist die gute Nachricht: Das US-Militär stellt sich gegen Donald Trump. Reihenweise haben sich in den vergangenen Tagen ehemalige Generäle zu Wort gemeldet und - teils entsetzt, teils voller Abscheu - die Drohung des Präsidenten kritisiert, er werde die reguläre Armee gegen Demonstranten und Randalierer einsetzen. Man kann darauf wetten, dass sie das tun, um vielen aktiven Offizieren, die sich nicht äußern können, eine Stimme zu geben. Dass Trump jetzt in typischer Trump-Manier plötzlich sagt, er werde den Militäreinsatz vielleicht doch bleiben lassen, zeigt, wie massiv der Widerstand ist.
Am Mittwoch erreichte der Protest die höchsten Ränge: Zuerst widersprach Verteidigungsminister Mark Esper dem Präsidenten öffentlich. Er halte die Lage noch längst nicht für so bedrohlich, dass die Armee eingreifen müsse, sagt er. Ein paar Stunden später legte sein Amtsvorgänger James Mattis, ein mit Orden behängter früherer Vier-Sterne-General der Marineinfanterie, mit einer beispiellos scharfen Stellungnahme nach. Mattis bezeichnete Trumps Drohung als verfassungswidrig und unmoralisch. Und weil er gerade in Fahrt war, rechnete er auch gleich mit der bisherigen Amtszeit des Präsidenten ab. Trump habe drei Jahre lang nichts gemacht, als die Amerikaner zu spalten und gegeneinander aufzuhetzen. So hätten schon die Nazis geherrscht, schrieb er. Und jetzt, wo Trump alles um die Ohren fliege, rufe er nach dem Militär. Man versteht nach der Lektüre, warum der General in seiner Dienstzeit den Spitznamen "Mad Dog" hatte.
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https://www.sueddeutsche.de/politik/trum...attis-1.4926589
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