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RE: Ein Suchen

#1 von kama tanha , 19.09.2017 12:58

Da waren Häuser. Voller Kindheit und Liebe.
Aber es war noch nicht Heimat.
Da waren Straßen. Weg von Zuhause und wieder zurück.
Aber es war noch kein Weg.
Da waren Jugend, Wimperntusche und Parfum.
Aber es war noch nicht Reinheit.
Da waren Fluchtoptionen, Beziehung und Drogen.
Aber es war noch nicht Zuflucht.
Da waren Befriedigungen, Freuden, Genüsse.
Aber es war noch nicht Glück.
Da waren Erklärungen, Gründe und Möglichkeiten.
Aber es war noch kein Sinn.
Da war ein Suchen.


"Leg dein ganzes Sein in dein geringstes Tun" (Pessoa)

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RE: Ein Suchen

#2 von Sirius , 20.09.2017 00:23

Und ist es noch ein Suchen? Oder schon ein Finden? Weiß dein LI schon, was es ist oder muss es noch weiter suchen?
Das Gedicht ist wie ein Weg bis hierhin und niemand weiß, wie es weitergeht.
Und alles hast du bis hierher wunderbar sortiert.
Und wo ist dein Avatar?

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RE: Ein Suchen

#3 von Jonny , 20.09.2017 20:37

Ich hoffe du hast den richtigen Weg gefunden.
Wenn es ihn überhaupt gibt...
Es gibt ja auf unseren Wegen so viele kleine Glücksmomente, aber die großen, die wirklich großen, sind rar gesät.
Und bleibt es nicht ein ewiges Suchen?
Schon deshalb, weil wir Glück nicht halten können.
Schöne Zeilen hast du hier gelassen, liebe Martina, über die es sich lohnt nachzudenken...

Jonny

 
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RE: Ein Suchen

#4 von scrabblix , 20.09.2017 21:09

Wissen wir überhaupt, was wir suchen? Wissen wir, wenn wir es gefunden haben, dass es das war, was wir gesucht haben?

Da ist diese hungrige Leere, die oft betäubt, aber selten gesättigt wird. Diese führt dein ehrliches Gedicht dem Leser klar vor Augen, Martina!

Liebe Lottegrüße


Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.

 
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RE: Ein Suchen

#5 von kama tanha , 23.09.2017 20:22

Ich freue mich über eure Kommentare! Danke!

Ja, ich habe tatsächlich gefunden wonach ich suchte. Das ist wunderbar und schrecklich zugleich, weil es einen Weg vorgibt, der einen anderen ausschließt. Ihr kennt dieses Dilemma aus meinen Gedichten. Wenn man gefunden hat, wonach man sucht, heißt das nicht (zumindest nicht in meinem Fall), dass dadurch irgendetwas einfach ist. Im Gegenteil.
Wir saßen bis eben wieder an diesem Tisch aus Buchenholz.
Verliebt sein ist wie eine Krankheit.

Und mein Avatar war mir peinlich. Ich bin ja in cognito.


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RE: Ein Suchen

#6 von Frollein a. , 23.09.2017 23:29

Gibt es etwas Schöneres?

 
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RE: Ein Suchen

#7 von Karl Ludwig , 24.09.2017 05:23

kama tanha hat ES! also gefunden. Hmm. Ach? Neeeh. Tja. Noch'n Hm. Aaaahlsoooh ..., wenn sie daran glaubt, ist es wohl - woodoopenk - die heilige Wahrheit, und die ist bedauerlicherweise auch diesmal schon wieder aus rein traditionellen Gründen leicht bedauerlich.

Bedauerlich weil ES! für Menschen nur eine Illusion sein KANN. Wir haben nicht die Kapazität, die Komplexheit im Denken erreicht, um ES! zu verstehen. Klar, man kann ES! erfahren ... Oder ffffüüüühhhlen ... Oder so ... Oder angeblich ...

Mir machen glückliche Menschen immer etwas Angst.

Das Dilemma selbst hast Du mit einfachen Worten klar beschrieben.

Zitat: Wenn man gefunden hat, wonach man sucht, heißt das nicht (zumindest nicht in meinem Fall), dass dadurch irgendetwas einfach ist. Im Gegenteil.

Wie wahr! Das lässt auf eine subtile Gemeinheit im Gefüge der Kausalität schließen. Mindestens!

Vielleicht aber auch spielt ES! Verstecken hinter Aussagen, die sich auf den Ersten Lauscher hin so richtig wahr anhören. Das trifft aber auch auf viele Vorurteile zu. Genehme Wahrheiten, nur weil sie so nett, tröstlich und beruhigend sind, verstopfen den Mentalfluss, - und genau das ist ja auch das erklärte Ziel vieler Überlegungen zum Weltschöpfungstag: Das Ego überwinden und die Gedankenleere anstreben.

Ich sage in diesem Zusammenhang ja immer: Diese Antwort wirft hydrakesk jede Menge neue Fragen auf. Z.B.: Ob wir nicht alleine schon mit unseren Begriffen über dieses geheimnisvolle ES! ebendieses damit in eine bestimmte, oft von unreflektierten Emotionen geprägte Interpretationsrichtung drücken? Es gibt keine Beweise, ob dem so ist, oder auch nicht, oder doch andersrum, denn auch die Beweisführung (Du weisst ja, These, Antithese, Synthese) findet mit Begriffen statt, die, was ich als bekannt voraussetze, von Natur aus so unscharf sein können, dass sie ihr eigenes Gegenteil wie eine Fußfessel ständig mit sich herum schleppen. Man kann Kälte über Wärme definieren (übrigens geht das in diesem Fall gar nicht anders, denn 'Kälte' ist ein Privativum); 'oben' bedeutet die stillschweigende Vereinbarung über die dabei nicht weiter erwähnte Existenz von 'unten'. Nennt sich wohl Dialekmich und gehört in den Bereich der Sprachphilosophie, - eine der langweiligeren Jagdgebiete für Wahrheitssuchende.

Oder: Träume sterben bei Erfüllung und in Echt sind sie auch weniger beeindruckend als in der Vorstellung. Oft sogar schwer enttäuschend.

Ich merke gerade. Wenn das hier ein Disput wäre, könntest Du mir einen Laberflash unterstellen.

Hauptsache ist doch, man beherrscht, wenn auch nur als Amateur, die Kunst, sich selber zu ertragen. Das muss doch auch mal in aller Deutlichkeit jenseits von jedwelchem fein ziselierten Gedankenmakrame gesagt werden

In Sachen Leben, Liebe etc. sind wir doch alle bloß Stümper.


Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!

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RE: Ein Suchen

#8 von kama tanha , 24.09.2017 13:03

Ja eh.
Ich verstehs auch nicht. Das Dhamma zu verstehen, ist mir ohnehin auf kognitiver Ebene viel zu hoch. Und eine Lebensaufgabe. Aber ich empfinde diese Richtung als richtig für mich. Das ist alles.
Boa, Karl- Ludwig, das muss auch schwer sein, dieses Hirnwixen auf intellektueller Ebene. Da bin ich dann auch froh, dass ich so einfach gestrickt bin und von sehr wenig sehr wenig Ahnung hab. Hauptsache ich weiß, dass ich grad hier sitze. Und tippe. Und mich wunder.
Aber stimmt, wohl sind wir Stümper.

Zitat von Karl Ludwig

Hauptsache ist doch, man beherrscht, wenn auch nur als Amateur, die Kunst, sich selber zu ertragen. .


Stimmt, da kann ich dir auch nur zustimmen. Wobei mein Anspruch dann noch weitergeht. Bis hin zur Liebe sogar, ha!


Und liebes frollein, ich weiß gar nicht mehr, was am Verliebtsein so schön sein soll...
Herzrasen, Schweißausbrüche, besessene Gedanken, Zittern, Stottern, plötzliche und vollkommen unangemessene Erregung, plötzlich finde ich mich wieder vor dem Spiegel und reiß mir Augenbrauen raus es ist wie Drogensucht nur schlimmer. Gell Karl-Ludwig, das hast du auch erkannt.

Aber jedenfalls, schon fein, wenn jemand mein Geschreibsel kommentiert. Merci!


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RE: Ein Suchen

#9 von Frollein a. , 24.09.2017 15:22

Liebe Martina,

Es ist der Zustand der fliegenden Schmetterlinge, des Anders sein, des Ausbrechend aus dem Alltag, das alles möglich macht ! Sogar das Unmögliche... deshalb liebe ich diesen Zustand!

Alles liebe

Frollein a.

 
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