Die Unterhose

Heilig ist die Unterhose,
wenn sie sich in Sonn und Wind,
frei von ihrem Alltagslose
auf ihr wahres Selbst besinnt.

Fröhlich ledig der Blamage,
steter Soutterränität,
wirkt am Seil sie als Staffage,
wie ein Segel leicht gebläht.

Christian Morgenstern

Bräunlich ist die Unterhose,
leicht gefärbt vom strammen Furz.
Ißt du Bohnen aus der Dose,
ist die Haltbarkeit nur kurz.

Fröhlich grinst der Hosenträger,
stellt die Büx bei ebay rein.
Glaubt man einem Schnäppchenjäger,
wird das morgen Mode sein.

Sirius

Dein gelungenes Parallelgedicht (oder das von Morgenstern )
entführt mich in eine Zeit, als ich als Zwerg meiner Mutter im Garten die Wäsche und die Klammern zureichte.
Es war ein schöner Anblick, wenn die Wäsche der Größe nach geordnet auf der Leine baumelte.
Manchmal hat sich ein Kleidungsstück im Wind überschlagen, dann habe ich es versucht mir einem Besenstiel wieder zu befreien.
Siehst du, Sirius, mit ein paar Zeilen bringst du mir solche Erinnerungen zurück...

Jonny

Und da ich meine Mahlzeiten sehr oft aus Dosen zubereite, kann ich deine Theorie nur bestätigen...

Und bei deinen Kindheitserinnerungen kamen auch bei mir die Kopffilme zurück über das Wäscheaufhängen bei meiner Mutter. Ein schöner Moment! Danke dir!

Sirius