Vollstes Vertrauen
Attentäter von »V-Mann« angestiftet
Manche Worte schleichen sich in den Sprachgebrauch des Alltags, ohne dass ihr Sinn groß hinterfragt wird. Sind sie nur lange genug in Benutzung, werden sie zum stehenden, achtlos verwendeten Begriff. Das ist schade, man sollte sie abklopfen: Warum eigentlich heißen die »V-Leute«, also die Spitzel der bundesdeutschen Behörden, »Vertrauensleute«?
Die Antwort ist ebenso ernüchternd wie erhellend. Weil die Dienste diesen Leuten tatsächlich vertrauen. Das hat oft zu bizarren Situationen geführt, etwa wenn sich ausgeforschte Organisationen wie die faschistische NPD als derart restlos unterwandert herausstellten, dass sich Gerichte wegen »fehlender Staatsferne« weigern, sie zu verbieten. Aber das ist nur die eine Richtung. Denn die Dienste sind nicht nur Empfänger, sie liefern auch.
Nicht nur Geld, Logistik und Schutz vor Strafverfolgung – das erhalten die »Vertrauensleute« für ihre Tätigkeiten, und oft nutzen sie diese Gaben des Steuerzahlers direkt für ihre politische oder religiöse Arbeit. Mehr noch geben die Dienste auch Inspiration – und hier wird es so schmutzig, wie Staatsterrorismus nun mal ist. Deshalb ist es aus Sicht der Herrschenden sinnvoll, eine harmlose Bezeichnung wie den »V-Mann« dem althergebrachten Agent provocateur vorzuziehen.
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