Phonetische Mehrdeutigkeit
Von phonologischer Mehrdeutigkeit (Homophonie) spricht man, wenn Wörter oder Wortfolgen mündlcih ausgesprochen gleich klingen.
Sie sind im Englischen sehr häufig: to, too, two – alles gleich ausgesprochen, ebenso im Französischen: o, au, aux, eau, eaux – alles gleich ausgesprochen, oder mer (Meer), mére (Mutter) maire (Bürgermeister). Im Deutschen sind Homophone seltener, weil hier die Buchstaben fast immer alle ausgesprochen werden.
Beispiele für Wörter:
Bären – Beeren
bot – Boot
fiel – viel
Graf – Graph
heute – Häute
Kälte – Kelte
küsste – Küste
Laichen – Leichen
Lerche – Lärche
Mine – Miene
Mohr – Moor
Stadt – statt
Volt – wollt
Wahl – Wal
Waise – weise
wieder – wider
Beispiele für Sätze: „Der Tänzer soll die Tänzerin fair führen.“
Der Tänzer soll die Tänzerin verführen.
„Ich bin neugierig und gefräßig.“
„Ich bin neu, gierig und gefräßig.“
„Er hat in Havanna liebe Genossen.“
„Er hat in Havanna Liebe genossen.“
Die folgenden beiden Sätze kann man als Rätesel stellen:
„Wenn es heute regnen würde, wär das Leder billig, wenn es morgen regnen würde, wär das Land billig, wenn es abermals regnen würde, wär das Bier billig“ und „Maximillian Heidenreich, ist Bräutigam und Braut zugleich.“
Beide Sätze ergeben so keinen Sinn. Richtig muss es heißen :
„Wenn es Häute regnen würde, wär das Leder billig, wenn es morgen regnen würde, wär das Land billig, wenn es aber Malz regnen würde, wär das Bier billig.“ und
„Maximillian Heidenreich, ist Bräutigam und braut zugleich.“
Ohne den Zusammenhang zu kennen, ist bei manchen Wörtern unklar, was gemeint ist:
Wachstube: Die Stube einer Wache oder eine Tube, in der Wachs aufbewahrt wird;
Gelbrand: gelber Rand oder Brand eines Gels;
Lachen: mehrere Pfützen oder Gelächter
Druckerzeugnis: Gedrucktes oder Zeugnis für einen Drucker.
Richard Kirchlechner
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